Politik

Kaarst am Limit: Wohnungsnot für Flüchtlinge eskaliert!

Es ist kaum zu glauben! Die Flüchtlingsunterkünfte in Kaarst platzen aus allen Nähten. Alle Alarmglocken schrillten im Sozialausschuss, als bekannt wurde, dass in den ersten drei Monaten des Jahres bereits 82 neue Schutzsuchende aufgenommen wurden. Das ist schon eine ordentliche Hausnummer für die Stadt, die seit 2020 kontinuierlich steigende Flüchtlingszahlen verzeichnet. Obendrein brachte das Jahr 2023 schon knapp über 200 Flüchtlinge in die Region, während es im gesamten letzten Jahr knapp unter 300 waren.

Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die dringende Frage: Wohin mit den vielen Menschen, die den Kriegswirren entfliehen? Das Stadtgebiet hat seine Kapazitäten bereits überstrapaziert. Wie RP Online berichtet, sind die meisten städtischen Unterkünfte so gut wie voll. An der Ludwig-Erhard-Straße sind von 36 Plätzen schon 34 belegt, während die Daimlerstraße sogar überbelegt ist. Und obwohl theoretisch noch Platz für einige wenige in der Halestraße wäre, sind kreative Lösungen gefragt, um weiteren Engpässen vorzubeugen.

Neuer Wohnraum in Planung

Die Stadt plant bereits neue Unterkünfte, um die immense Nachfrage zu decken. An der Glehner Straße in Büttgen sollen zwei Gebäude mit insgesamt 31 Wohneinheiten entstehen, die Flüchtlinge und andere anspruchsberechtigte Personen beherbergen. Ebenso sind öffentliche geförderte Wohnungen an der Humboldstraße in Planung, die vorrangig für Menschen mit Wohnberechtigungsschein vorgesehen sind. Die Genossenschaft für kommunale Wohnraumversorgung arbeitet fieberhaft daran, die Projekte voranzutreiben, denn die Not ist groß.

Aktuell leben in Kaarst 222 Syrer und 176 Ukrainer, die vor dem Krieg geflüchtet sind. Obwohl einige Turnhallen als Notunterkünfte genutzt werden, versucht die Stadt, diese Option zu vermeiden. Der Grund ist einfach: Dort fehlt es an Privatsphäre, und die Hallen werden dringend für den Sport benötigt.

Wichtige Fragen für die Zukunft

Bürgermeisterin Ursula Baum ist sich der Herausforderungen bewusst und mahnt, dass vor allem Alleinstehende eine Struktur brauchen könnten, die ein Arbeitsplatz bieten könne. Unterdessen stellt sich Inge Jackisch von der CDU die Frage: Gibt es Syrer, die zurückgehen würden? Doch bislang kennt die Bürgermeisterin niemanden, der diesen Schritt wagte. Die Hoffnung liegt auf den Kindern der Flüchtlinge, die als Chance für die Zukunft gesehen werden.

Aufgrund der dramatischen Lage wollen die Mitglieder des Sozialausschusses in jeder Sitzung über die aktuelle Situation auf dem Laufenden gehalten werden. RP Online stellt fest, dass es keine einfache Aufgabe sein wird, alle sicher und in Würde zu versorgen. Neue Wohnungen sind unbedingt notwendig, ebenso wie die genossenschaftlichen Wohnprojekte, um angemessenen Wohnraum zu schaffen.