
Am 16. März 2025 kam es in Gera zu einem versuchten Mord in einer Straßenbahn. Gegen 10:10 Uhr, in der Nähe der Haltestelle „Grüner Weg“ in der Berliner Straße, übergoss der tatverdächtige Ehemann des Opfers, Tengizi Kakiashvili, eine 46-jährige Frau mit brennbarer Flüssigkeit und zündete sie an. Der Täter, der etwa 180 cm groß ist und georgischer Herkunft, war zur Tatzeit in einer schwarzen Arbeitsjacke mit blauer Anschrift und einem schwarzen Cap gekleidet.
Durch den mutigen Einsatz des Straßenbahnfahrers, der das Feuer mit einem Handfeuerlöscher bekämpfte, konnte Schlimmeres verhindert werden. Die Feuerwehr, der Rettungsdienst und die Polizei wurden alarmiert, wobei die Feuerwehr aufgrund der Nähe zur Feuer- und Rettungswache schnell vor Ort war. Ein Rettungshubschrauber wurde angefordert, um die schwer verletzte Frau in eine Spezialklinik zu fliegen. Glücklicherweise gab es unter den Passagieren und dem Straßenbahnfahrer keine weiteren Verletzten.
Öffentliche Fahndung nach dem Täter
Die Kriminalpolizei Gera bittet um Hinweise zum Täter und hat eine Öffentlichkeitsfahndung gestartet. Der Gesuchte stellt eine potenzielle Gefahr für die Öffentlichkeit dar, daher werden Zeugen aufgefordert, sich unter der Telefonnummer 0365 / 8234 – 1465 zu melden. Der Oberbürgermeister von Gera, Kurt Dannenberg, äußerte sich betroffen über die erschütternden Ereignisse und dankte den Einsatzkräften. Er betonte die Notwendigkeit, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen und forderte Opfer auf, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Dieser Vorfall steht im Kontext eines besorgniserregenden Anstiegs von Straftaten gegen Frauen in Deutschland, der jüngst in einem Lagebild des BKA thematisiert wurde. Laut diesem Bericht, veröffentlicht am 19. November 2024, wurden 322 vorurteilsgeleitete Straftaten gegen Frauen im Jahr 2023 verzeichnet, was einem Anstieg von 56,3% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Darüber hinaus gab es 180.715 weibliche Opfer von häuslicher Gewalt, ein Anstieg von 5,6%. Das BKA hat auch auf die gesellschaftlichen Ursachen der Gewalt hingewiesen, wie patriarchale Strukturen und die Rolle des Internets bei der Verbreitung von Hassbotschaften, was die Dringlichkeit von Präventionsmaßnahmen unterstreicht. Weitere Informationen hierzu können in dem Bericht des [BKA](https://www.bka.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/Kurzmeldungen/241119_BLBStraftatengegenFrauen2023.html) nachgelesen werden.