
Deniz Kurku, SPD-Landtagsabgeordneter, wurde am Freitagvormittag von Ärzten untersucht. Die Untersuchung war Teil des Projekts „Kunst auf Rezept“, in dessen Rahmen Kurku als Patient auftrat. Glücklicherweise ist er gesundheitlich in Ordnung. Die Untersuchung fand in der Jugendkunstschule Delmenhorst statt, und das Ärzteteam bestand aus Viertklässlern der Marienschule. Diese Schülerinnen und Schüler gingen während der „Sprechstunde“ einen Anamnesebogen mit Fragen durch.
Das Ziel des Projekts ist es, junge Menschen mit politischen Vertretern in Kontakt zu bringen und die Vielfalt der Kunstschulpraxis zu zeigen. Bärbel Schönbohm, die Leiterin der Jugendkunstschule, betonte die Bedeutung der Kooperation mit Schulen. Während die Viertklässler am Freitag noch nicht künstlerisch aktiv waren, fand ein intensives Gespräch statt. Kurku beantwortete Fragen zu seinen Allergien, Vorlieben und Herausforderungen in seiner politischen Arbeit. Insbesondere erwähnte er den Skaterpark in der Graft, für den er bereits einen Antrag gestellt hat.
Initiative zur Förderung von Kunst und Gesundheit
Der Stadtrat hatte dem Antrag auf den Skaterpark im Mai 2021 zugestimmt, doch die Umsetzung dauert an. Am Ende der Sprechstunde erhielten Kurku mehrere „Rezepte“ von den Schülern, die Vorschläge wie Schlafen, Lachen, Tee trinken, Antistresspillen, Massagen und Kirschkernkissen beinhalteten. Julia Vogel, Kunstgrafikerin und Dozentin, leitet das Projekt und bezeichnete Kurku als „gesündesten und entspanntesten Politiker in Delmenhorst“. Die Rezepte sind als „erste Hilfe“ gedacht, während die eigentliche „Heilung“ in den kommenden Wochen erarbeitet wird. Die finale Übergabe der Ergebnisse ist für Mai oder Juni geplant. Neben Kurku werden zwei weitere Landespolitiker, Marcel Scharrelmann (CDU) und Sina Beckmann (Grüne), in das Projekt einbezogen.
Kurku äußerte Begeisterung über den Kontakt zu den Kindern und versprach, sich an die Rezepte zu halten. Die Initiative „Kunst auf Rezept“, die auch durch den Fonds Soziokultur, das Land Niedersachsen und die Kunstschulen gefördert wird, zielt darauf ab, Kunst als ein therapeutisches Mittel zu nutzen. Diese Vorgehensweise wird auch in anderen Städten sowie in Bremen verfolgt. So zeigt eine britische Studie, dass Kulturkonsum die Lebensqualität und Produktivität erhöht, während die Berliner Charité die positiven Auswirkungen von Kunstgenuss auf die Gesundheit untersucht.
Zusätzlich wird Kunst auf Rezept in Bremen gut angenommen; hier wurden Kunstrezepte entwickelt, die in Kooperation mit Arzt- und psychotherapeutischen Praxen ausgegeben werden. Rückmeldungen von medizinischen Fachleuten und Patienten sind positiv, und die künstlerischen Aktivitäten bieten Ressourcen und Coping-Strategien für Menschen in schwierigen Situationen. Diese Strategie könnte zur Entlastung des Gesundheitssystems beitragen, da Kunstkurse kostengünstiger sind als psychiatrische Behandlungen, wie ndr.de berichtet.