
In Niedereschach an der Deißlinger Straße ist ein neues Bauvorhaben geplant, das zwei Wohnhäuser umfasst und insgesamt 20 Wohnungen schaffen soll. Die Größen der Wohnungen werden zwischen 45 und 75 Quadratmetern liegen. Bei der Besprechung des Projekts äußerte Hartmut Lübben in einem Leserbrief Kritik an Bürgermeister Martin Ragg. Er warf ihm vor, den Umgang mit Umweltfragen sowie den Naturschutz als bedenklich zu erachten, insbesondere im Hinblick auf die Verdolung eines Gewässers auf dem Baugrundstück. Lübben bezeichnete den Verlust einer Biotopfläche als schmerzhaft und unumkehrbar und forderte eine ernsthafte Abwägung aller Aspekte im Hinblick auf zukünftige Generationen, wie der Schwarzwälder Bote berichtete.
Der Gemeinderat von Niedereschach hat ebenfalls den Antrag zur Befreiung vom Bebauungsplan Deißlinger Straße II einstimmig angenommen. Dies erlaubt eine Überschreitung der im Bebauungsplan festgelegten Grundflächenzahl um drei Prozent. An dem Ortsausgang von Niedereschach, in Richtung Deißlingen und in der Nähe eines Penny-Marktes, sollen die beiden Mehrfamilienwohnhäuser entstehen. Jedes Gebäude wird zehn Wohneinheiten umfassen und auf zwei Vollgeschossen sowie einem Staffelgeschoss errichtet werden. Die gesamte Höhe der Bauten wird etwa neun Meter betragen, und die Erdgeschossfußbodenhöhe wurde an die Topographie angepasst. Eine Unterkellerung ist aufgrund von Altlasten dort nicht vorgesehen.
Baugrundstück und Wasserversorgung
Das Bauvorhaben soll die städtebauliche sinnvolle Folgenutzung eines ehemaligen Altlastenstandortes fördern. Bedenken zur Wasserversorgung und von einer dortigen Quelle wurden von Gerhard Rabus von den Grünen geäußert, jedoch versicherte Bürgermeister Martin Ragg, dass die Quelle nicht mehr zur Wasserversorgung des Ortes genutzt werde. Die Notwasserversorgung wird stattdessen mit der Gemeinde Dauchingen realisiert. Ein Bächle im Talgrund ist inzwischen verdohlt und verläuft unterirdisch. Das Gebiet von Niedereschach, aufgrund der Lage im Schwarzwald und der Anbindung an Villingen-Schwenningen, erfreut sich wachsender Beliebtheit als Wohnort. Die Gemeinde hat einen anhaltenden Bedarf an neuem Wohnraum, insbesondere für Mehrfamilien- und Reihenhausbebauung. Das Baugrundstück, welches zuvor als Lagerfläche einer Fabrik diente und kontaminiert war, ist mittlerweile saniert. Dieses Bauvorhaben fügt sich in die bestehende Bebauung ein und sorgt für ausreichend Wohnraum bei geringer Flächeninanspruchnahme, wie der Südkurier berichtete.