
Bei der Kulturnacht 2023 in Schwenningen kam es zu einem schwerwiegenden Gewaltausbruch, an dem bis zu 300 Jugendliche beteiligt waren. Der Vorfall führte zu Verletzungen bei fünf Mitarbeitern des kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) sowie einer Polizistin. Die Verletzten klagten über Schwindel und Knalltraumata, wie der Südkurier berichtete. Offizielle Bestätigungen der Vorfälle erfolgten erst nach einer mehrwöchigen Verzögerung auf Nachfrage im Gemeinderat.
Die Ermittlungen der Polizei gestalteten sich kompliziert, da die Angriffe aus der Menge heraus erfolgten. Nach einem halben Jahr wurden zwei Heranwachsende als Tatverdächtige ermittelt. Gegen einen der Verdächtigen wurde Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung sowie eines Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz erhoben. Das Verfahren gegen den zweiten Verdächtigen wurde eingestellt, da dessen Beteiligung nicht nachgewiesen werden konnte.
Prozess vor dem Amtsgericht
Der Prozess gegen den ersten Verdächtigen fand vor dem Amtsgericht Villingen statt, jedoch nicht öffentlich. Der Angeklagte war zum Zeitpunkt der Tat 19 Jahre alt und wurde nach Jugendstrafrecht behandelt. Das Gericht sprach einen Schuldspruch wegen strafbaren Umgangs mit explosionsgefährlichen Stoffen aus und verhängte eine Verwarnung sowie 20 Stunden Arbeitsleistungen bis zum 1. Oktober 2024. Ein Freispruch erfolgte für den Vorwurf des Böllerwurfs, da keine ausreichenden Beweise für den Wurf in Richtung der Ordnungskräfte vorlagen.
Nach den Ereignissen erhöhten die Stadtverwaltung und Polizei die Präsenz bei der folgenden Kulturnacht, die ohne Zwischenfälle verlief. Die nächste Kulturnacht in Schwenningen ist für den 5. Juli 2025 geplant.
Darüber hinaus bietet eine Analyse zur Jugendkriminalität, die unter anderem auf [Deutsches Jugendinstitut](https://www.dji.de/fileadmin/user_upload/jugendkriminalitaet/Zahlen-Daten-Fakten-Jugendgewalt_Juni_2023.pdf) verfügbar ist, weitere Informationen zu ähnlichen Vorfällen und zur Jugendgewalt.