HessenKulturPolitikWissenschaft

Frankfurter Kulturcampus: Endlich Realität nach 15 Jahren Planungszeit!

Der Kulturcampus in Frankfurt, ein ambitioniertes Projekt zur Stärkung der kulturellen Landschaft in der Stadt, nimmt Formen an. Hessen und Frankfurt haben sich auf die Realisierung des Kulturcampus geeinigt, wie hessen.de berichtete. An dieser Einigung waren Ministerpräsident Boris Rhein, Oberbürgermeister Mike Josef, Kultur- und Wissenschaftsminister Timon Gremmels sowie Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig beteiligt. Geplant ist der Kulturcampus auf dem ehemaligen Universitätsgelände in Bockenheim, wo der Neubau der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) ein zentraler Bestandteil ist.

Das Ziel des Projekts ist die Schaffung eines modernen Zentrums für künstlerische Ausbildung und Exzellenz, was für die HfMDK wichtige Planungssicherheit bietet. Laut hessenschau.de wird der Kulturcampus nach 15 Jahren intensiver Planung nun Realität. Die HfMDK, die derzeit in der Eschersheimer Landstraße untergebracht ist, benötigt dringend größere Räumlichkeiten und wird auf drei Gebäude rund um die Bockenheimer Landstraße verteilt.

Ausblick auf die nächsten Schritte

Ein positiver Bauvorbescheid hat den HfMDK-Präsidenten Elmar Fulda optimistisch gestimmt. Politische Gespräche über einen möglichen neuen Standort in Offenbach wurden ebenfalls geführt, da der Fortschritt in Frankfurt zunächst ins Stocken geraten war. Teil dieser Planung ist auch der Umzug der HfMDK in die alte Dondorf Druckerei, die anfangs als Interimsstätte für die Schirn Kunsthalle dienen wird. Zusätzlich ist die Errichtung eines Studierendenhauses mit Wohnungen und einer Mensa neben dem Bockenheimer Depot vorgesehen.

Ein Architekturwettbewerb wird für das Jahr 2025 ausgeschrieben, während ein Baubeginn für 2030 und die Fertigstellung des Projekts für 2035 angedacht sind. Das Land Hessen stellt dafür insgesamt 170 Millionen Euro aus dem Heureka-Programm zur Verfügung. Auf dem Kulturcampus wird zudem das Frankfurt LAB, ein Zusammenschluss von Initiativen aus Musik und darstellender Kunst, angesiedelt. Über die Ansiedlung weiterer kultureller Institutionen wie dem Ensemble Modern und der Dresden Frankfurt Dance Company wird derzeit noch geprüft. Des Weiteren könnten auf dem Areal bis zu 1000 Wohnungen entstehen, was das Projekt zusätzlich an Attraktivität gewinnen lässt.

Die Idee eines Kulturcampus entstand bereits 2010 unter der Federführung von Finanzminister Karlheinz Weimar und der damaligen Oberbürgermeisterin Petra Roth, die 2011 das alte Universitätsareal für etwa 70 Millionen Euro erwarb. Petra Roth könnte zudem ins Preisgericht beim anstehenden Architekturwettbewerb berufen werden.