
In Eibau ist die Demenzberatung ein zentrales Thema, insbesondere im Rahmen des bevorstehenden Aktionstags zum Thema Demenz am 19. März. Demenzberaterin Sabine Erath besucht regelmäßig Hans und seine Lebensgefährtin Ute, um Unterstützung und Orientierung im Umgang mit der Krankheit zu bieten. Während der wöchentlichen Besuche am Küchentisch wird nicht nur über die Herausforderungen der Demenz gesprochen, sondern auch gemeinsam Kaffee getrunken, um sicherzustellen, dass ausreichend Flüssigkeit zu sich genommen wird.
Hans Erath, der vor fünf Jahren mit Demenz diagnostiziert wurde, erlebt Veränderungen in seinem Verhalten, was sich insbesondere in stressigen Situationen äußert. Hier tendiert er zu aggressiven Reaktionen, was für Ute, die ihn über 25 Jahre begleitet, eine große Herausforderung darstellt. Sabine Erath beschreibt zwei Verhaltensmuster bei Demenz-Patienten: Rückzug oder aggressive Reaktionen und betont die Notwendigkeit, mit Verständnis und geeigneten Kommunikationsmethoden zu agieren. Ute hat gelernt, mit Hans’ Verhalten umzugehen und erfährt wertvolle Unterstützung durch Eraths Beratung, die über die Pflegekasse abgerechnet werden kann, bereits ab Pflegegrad eins.
Demenzberatung und Kommunikationstechniken
Eine Schlüsseltechnik, die Sabine Erath anwendet, ist die Validation, die eine einfühlsame Kommunikation mit Demenz-Patienten fördert. In dieser Methodik wird besonderer Wert auf das Verständnis und den emotionalen Ausdruck gelegt, wodurch die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden kann. Dies geht Hand in Hand mit den Erkenntnissen des Deutschen Alzheimer-Verbandes, die verdeutlichen, dass regelmäßiges Training in spezifischen Kommunikationsmethoden die Interaktion mit Demenz-Kranken erheblich verbessern kann.
Auch die nonverbale Kommunikation spielt eine zentrale Rolle, vor allem in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung. Wichtige Techniken, wie das Herstellen von Augenkontakt und das behutsame Spiegeln der Körperhaltung, können dazu beitragen, eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen. Gesprochen wird auch über die Bedeutung von offenen W-Fragen, die den Demenz-Patienten Raum für Gedanken und Gefühle geben und emotionale Gespräche anregen.
Der landesweite Aktionstag am 19. März wird in der Oberlausitz von verschiedenen Aktivitäten begleitet, darunter das Pflanzen von Vergissmeinnicht-Blumen in Kooperation mit Kindergärten und weiteren Einrichtungen. Diese Aktionen sollen das Bewusstsein für Demenz fördern und die wichtige Rolle der pflegenden Angehörigen stärken. Ute Erath wünscht sich zudem mehr gesellschaftliche Anerkennung für all jene, die in der Pflege eingesetzt sind.