
Die Diskussion um die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) in Höxter bleibt aktuell und beschäftigt sowohl die Politik als auch die Hochschulverwaltung. Wissenschaftsministerin Ina Brandes hat auf eine Anfrage der Landes-SPD zur Zukunft der TH OWL in Höxter Stellung genommen und spricht sich klar für den Erhalt des Campus aus. Sie betonte, dass die Verantwortung für die Errichtung oder Schließung von Hochschulstandorten im Zuständigkeitsbereich des Wissenschaftsministeriums liege. Brandes machte deutlich, dass eine Verlagerung von Studiengängen nicht zu einer faktischen Schließung des Standorts Höxter führen darf, und forderte die Technische Hochschule auf, ein zukunftsfähiges Konzept zu entwickeln.
Ein Bericht zu diesem Thema wird morgen im Wissenschaftsausschuss präsentiert. Brandes hatte bereits in der vergangenen Woche Gespräche an der TH OWL in Höxter geführt. Diese Entwicklungen stehen im Kontext einer umfassenden Analyse des Standorts und dessen Perspektiven.
Entwicklung des Campus Corvey
Parallel zu den Überlegungen zur TH OWL in Höxter entwickelt sich auch das Projekt für den „Campus Corvey“. Die TH OWL plant hier eine mögliche Erweiterung, die durch neue Gebäude in Detmold und Lemgo ergänzt wird. Einzelne Reserveflächen sind vorhanden, jedoch ist ein Wachstum am Standort Höxter aufgrund der Wohnlage an der Wilhelmshöhe nicht möglich. Für den Campus Corvey wurde eine Machbarkeitsstudie beauftragt, die von unabhängigen Dienstleistern durchgeführt wurde. Die Finanzierung dieser Studie erfolgte durch mehrere Institutionen, darunter die TH OWL, der Kreis Höxter und die Stadt Höxter.
Die Ergebnisse der Studie fallen jedoch weniger positiv aus als erwartet. Professor Dr. Jürgen Krahl, Präsident der TH OWL, bezeichnete den Zeitrahmen für die Planung, Sanierung und den Umbau unter Denkmalschutz auf etwa zehn Jahre. Die projektierten Gesamtkosten belaufen sich auf mindestens 250 Millionen Euro. Zudem hat CHE Consult GmbH prognostiziert, dass aufgrund des demografischen Wandels die Anzahl der Studierenden nicht entsprechend steigen wird. TH-OWL-Vizepräsidentin Yvonne-Christin Knepper-Bartel betonte zudem die ungünstige Erreichbarkeit Höxters für Studierende.
Die Diskussion um einen vollständigen Umzug der Studiengänge nach Corvey wird als nicht sinnvoll erachtet. Die TH OWL steht in engem Austausch mit der Stadt, dem Kreis und dem Land, um tragfähige Lösungen zu entwickeln. In diesem Kontext hat Wissenschaftsministerin Ina Brandes ihren Besuch für Februar angekündigt. Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann und Landrat Michael Stickeln äußerten sich ebenfalls zu den Herausforderungen, wobei Stickeln die Vision eines großen Campus Corvey als nicht realisierbar prüft. Unterstützung erhält das Projekt von Viktor Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey, der Potenzial für eine nachhaltige Nutzung der Welterbestätte sieht.
Für weitere Details zur TH OWL in Höxter und Campus Corvey verweisen wir auf die Berichterstattung von Radio Hochstift und TH OWL.