
Die Stadt Bruchköbel im hessischen Main-Kinzig-Kreis plant eine bemerkenswerte Maßnahme: den Verkauf des Campingplatzes Bärensee für lediglich einen Euro. Dieser Campingplatz erstreckt sich über eine beeindruckende Fläche von 270.000 Quadratmetern. Der potenzielle Käufer, der bereits ein Betriebskonzept vorgelegt hat, hat die Absicht, den Platz als Familienbetrieb weiterzuführen.
Um den Verkauf zu realisieren, bedarf es der Zustimmung des Stadtparlaments, die am 25. März 2025 erfolgen soll. Dabei ist es vorgesehen, dass der Übergang des Campingplatzes an den neuen Betreiber am 1. Januar 2026 stattfindet. Der Verkaufspreis von einem Euro berücksichtigt einen geschätzten Investitionsstau von etwa acht bis zehn Millionen Euro, den die Stadt dem Käufer hinterlässt. Diese Investitionen sind notwendig, insbesondere im Hinblick auf Brandschutz und Infrastruktur, nachdem der bisherige Eigenbetrieb aufgrund steigender Kosten und stagnierender Einnahmen zunehmend defizitär wurde.
Herausforderungen und Perspektiven
Die Situation des Campingplatzes Bärensee hat sich in den letzten Jahren verschlechtert. Im Jahr 2023 stiegen die Preise für Wohnmobilstellplätze um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die regulären Campingplatzgebühren um 6,6 Prozent erhöht wurden. Zudem gab es wiederholt Konflikte zwischen der Stadt und den Campern, unter anderem durch die Streichung der Nachfolgepachtregelung und eine damit verbundene Pachterhöhung. Im Winter 2023/2024 war der Platz wegen Wasserrohrbrüchen mehrere Wochen ohne Wasser.
Der Platz, der über mehr als 1000 Stellplätze verfügt, war früher eine verlässliche Einnahmequelle für die Stadt Bruchköbel. In Anbetracht dieser Probleme plant die Stadt, die derzeitigen Mitarbeiter des Campingplatzes in andere Bereiche zu übernehmen, während das Eigentum von Fahrzeugen und Gerätschaften beim städtischen Vermögen bleibt. Der Campingplatz Bärensee wird dabei weiterhin auf der Hanauer Gemarkung bewirtschaftet, auch wenn er formell der Stadt Bruchköbel gehört.