
Knisternde Spannung bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus in Tübingen! Die Stadt steht Kopf, denn eine Veranstaltung sorgt für hitzige Diskussionen. Bei einem Event am 28. März mit dem Titel „All Mics On Us“ sollen insbesondere die Stimmen von BIPoC*-Menschen erklingen. Weiße Teilnehmer sind willkommen – jedoch nur als Zuhörer. Dieses Event ist nur eine von vielen Veranstaltungen, die während der Anti-Rassismus-Wochen vom 17. bis 30. März stattfinden und die laut der Bild-Zeitung ordentlich Zündstoff bieten.
In der Veranstaltungsbroschüre, die von der städtischen Integrationsbeauftragten herausgegeben wurde, wird klargestellt, dass die Abkürzung BIPoC für „Black People, Indigenous People und People of Colour“ steht. [Junge Freiheit] (https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2025/weisse-sollen-bei-anti-rassismus-wochen-nicht-ans-mikro/) berichtet, dass in Karlsruhe ein speziellen Empowerment-Workshop stattfindet, der sich an Schwarze Personen und People of Colour richtet. Dieser bietet einen geschützten Raum für Austausch und Reflexion. Auch in Köln und Berlin wird kräftig diskutiert: Dort richtet sich ein Workshop für weiße Frauen nicht an Betroffene von Diskriminierung, sondern an die, die über ihre Rolle als potentielle oder tatsächliche Täter reflektieren sollen. Friedrich Haag, FDP-Landtagsabgeordneter aus Baden-Württemberg, kritisiert, dass solche steuerfinanzierten Kurse eher trennen statt vereinen und fragt sich, ob Diskriminierung wirklich mit Abgrenzung bekämpft werden kann.
Spannung und Vielfalt
Währenddessen sorgt eine Einladung zum Iftar, dem islamischen Fastenbrechen, für Aufsehen. Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG), die im Landesverfassungsschutzbericht als dem „legalistischen Islamismus“ zugehörig bezeichnet wird, ist als Mitveranstalter dieser Dinner eingeladen, was für zusätzliche Brisanz sorgt. Die „Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus“, die staatlich unterstützt wird, hat sämtliche Veranstaltungen im Rahmen dieser Aktionswoche organisiert.
Ein Austausch der Perspektiven
Die Vielfalt der angebotenen Workshops und Veranstaltungen soll nicht nur Tübingen, sondern ganz Deutschland zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus anregen. Neben den teils exklusiv konzipierten Treffen gibt es auch Veranstaltungen, die Brücken bauen sollen. So wird auch in Münster ein Empowerment-Workshop für BIPoC angeboten, der laut den Organisatoren nicht nur Austausch, sondern auch Heilung zum Ziel hat.
Parallel dazu wird stärker auf die Umwelt der Konferenzen geachtet: Ein Allyship-Workshop in Köln zum Beispiel zielt darauf ab, weiße Menschen für die Themen Scham und Schuld zu sensibilisieren, stattdessen wird der Fokus auf Selbstveränderung und kollektives Lernen gelegt, wie [Bild-Zeitung] (https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2025/weisse-sollen-bei-anti-rassismus-wochen-nicht-ans-mikro/) berichtet.
Trotz aller Unterschiede und Debatten bleibt eines klar: Die diesjährigen Wochen gegen Rassismus haben eines der brisantesten Themen unserer Zeit auf den Tisch gebracht, und die Stadt Tübingen ist zu einem Ort geworden, an dem Worte mehr als tausend Taten bewirken können.