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Junge Menschen in Regensburg: Monatelange Wartezeit auf Therapieplätze!

Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind ein wachsendes Problem in Deutschland. Laut einem Bericht von Bayerischem Rundfunk entwickeln fast 20 Prozent der unter 18-Jährigen innerhalb eines Jahres eine psychische Störung. Besonders betroffen sind Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren, bei denen die Häufigkeit von Depressionen, psychosomatischen Beschwerden und Suchterkrankungen steigt.

Der Bedarf an Therapieplätzen für diese jungen Menschen ist enorm. Die aktuelle Bedarfsplanung bietet jedoch keine ausreichende flächendeckende Versorgung. Nicole Nagel, Vizepräsidentin der Psychotherapeuten-Kammer Bayern, äußerte scharfe Kritik an der veralteten und zu knapp bemessenen Bedarfsplanung. Ein zentrales Problem ist, dass Kinder und Jugendliche unter die Erwachsenenplanung fallen.

Warten auf Therapieplätze

Im Planungsbereich Regensburg ist die Situation besonders gravierend. Hier wird laut Kassenärztlicher Vereinigung Bayerns (KVB) eine Überversorgung von knapp 162 Prozent bei kassenärztlichen Psychotherapeuten vermeldet. Dennoch müssen Jugendliche in Regensburg im Schnitt rund sieben Monate auf einen festen Therapieplatz warten. Während ein Erstgespräch meist zügig möglich ist, stellt die lange Wartezeit bis zur eigentlichen Therapie eine erhebliche Belastung dar.

Eine Reform der Bedarfsplanung, die durch ein neues Gesetz angestoßen werden sollte, verzögert sich jedoch. Der Grund dafür ist das Ende der Ampel-Regierung, was die Umsetzung dringend benötigter Maßnahmen aufschiebt.

Für detailliertere Informationen zur Bedarfsplanung für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie kann zudem ein Dokument der Bundes-Psychotherapeuten-Kammer unter bptk.de eingesehen werden.