
Franziska Preuß hat erfolgreich den Biathlon-Gesamtweltcup gewonnen und sich damit einen Traum erfüllt. Nach einer beeindruckenden Saison krönte sich die 31-Jährige beim Weltcup-Finale in Oslo (Holmenkollen, Norwegen) zur Siegerin. Sie ist die sechste Deutsche, die diesen Titel erringt, nachdem Martina Glagow, Kati Wilhelm, Andrea Henkel, Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier zuvor die Trophäe gewinnen konnten, wie zvw.de berichtete.
Im entscheidenden Massenstartrennen setzte sich Preuß gegen ihre Rivalin Lou Jeanmonnot durch. Diese hatte am Vortag das Gelbe Trikot von Preuß übernommen und ging mit einem Vorsprung von fünf Punkten in das letzte Rennen. Preuß startete das Wettkampf-Wochenende mit lediglich 20 Zählern Vorsprung auf Jeanmonnot. Während Preuß im Sprint erfolgreich war und den ersten Platz belegte, wurde sie im anschließenden Verfolgungsrennen Fünfte, was für zusätzlichen Spannung sorgte.
Ein spannendes Finale
Im letzten Rennen der Saison blieb es spannend bis zur Ziellinie. Beide Athletinnen hatten einen Schießfehler und gingen nahezu zeitgleich auf die letzte Runde. Preuß gab beim ersten Liegendschießen den ersten Schuss ab und blieb fehlerfrei, während Jeanmonnot einen Fehler machte, was Preuß einen Vorsprung von 25 Sekunden einbrachte. Nach dem zweiten Liegendschießen, in dem beide fehlerfrei blieben, verringerte sich der Abstand jedoch auf acht Sekunden. Im dritten Schießen leistete sich Preuß einen Fehler, während Jeanmonnot fehlerfrei blieb und mit einem Vorsprung von zehn Sekunden in die vierte Runde ging, wie br.de anmerkte.
Im finalen Schießen blieben sie beide fehlerfrei, und Jeanmonnot übernahm kurzzeitig die Führung. Doch leider stürzte sie kurz vor dem Ziel, was Preuß den Sieg sicherte. Mit einem hervorragenden Saisonabschluss erzielte Preuß insgesamt 13 Podestplätze in 21 Rennen und plant, an den Olympischen Winterspielen in Antholz teilzunehmen. Nach den Spielen möchte sie mit ihrem Lebensgefährten Simon Schempp eine Familie gründen. Preuß, die in der Vergangenheit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, zeigte nach dem Rennen Mitgefühl und umarmte die gestürzte Jeanmonnot, anstatt sofort zu feiern.