Hamburg-Mitte

Molotow: Hamburger Kult-Club erstrahlt an neuem Standort auf der Reeperbahn!

Am 28. März 2025 feierte der Hamburger Musikclub Molotow seine Neueröffnung an der Reeperbahn 136, nachdem er dreimonatige Umzugspause einlegte. Der Umzug war notwendig geworden, da am vorherigen Standort am Nobistor ein Hotelneubau geplant war. Zur Eröffnung wurden Live-Konzerte und Partys ausgerichtet, bei denen Kultursenator Carsten Brosda (SPD) anwesend war und den Umzug als bedeutenden Schritt für die Hamburger Kulturszene bezeichnete.

Der Molotow hat sich als wichtiger Club für internationale Newcomer und Indie-Musik etabliert und kann auf eine lange Geschichte als Musikort zurückblicken. Bereits in den 1960er-Jahren traten dort Bands wie die Beatles auf. Am neuen Standort war zuvor der Club Moondoo ansässig, der seit 2008 in dem Gebäude war. Die Hamburg Kreativ Gesellschaft hat die Räumlichkeiten übernommen und vermietet diese an das Molotow.

Eröffnungsprogramm und zukünftige Pläne

Das Eröffnungsprogramm umfasst Live-Acts, beginnend mit der Band Slate am Freitagabend, gefolgt von den Partys Motorbooty und TV Party. Künftig plant der Molotow, auf zwei Bühnen Konzerte anzubieten: im Erdgeschoss und in der neuen Top Ten Bar im Keller. Der Club wurde 2023 vom Clubkombinat Hamburg als bester Club des Jahres ausgezeichnet. Die umfangreiche Standortsuche führte schließlich zur Entscheidung, dass der Club auf der Reeperbahn bleiben kann, und ein langfristiger Mietvertrag bis mindestens 2040 sichert die Zukunft des Molotow an diesem Standort. Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte (SPD), bezeichnete den Umzug als Erfolgsgeschichte.

Bereits zum 30. Juni 2024 wurde dem Molotow jedoch kündigt, wie die taz berichtete. Der Club war seit 2014 am Nobistor auf der Reeperbahn ansässig, wo er nun einem Boutique-Hotel weichen soll. Dies wäre bereits der dritte Umzug des Molotow seit seiner Eröffnung im Jahr 1990. Bis 2013 war der Club im Keller der Esso-Häuser untergebracht, musste jedoch wegen akuter Einsturzgefahr geräumt werden. Nach einem vorübergehenden Aufenthalt in einem Möbelhaus eröffnete der Club 2014 an seiner letzten Adresse.

Der Betreiber Andi Schmidt äußerte sich überrascht über die schnelle Kündigung und kündigte an, dass es Unklarheiten über die konkreten Pläne und den tatsächlichen Auszugstermin des Molotow gebe. Eine frühere Vereinbarung von 2016, die dem Molotow einen Platz beim Neubau zusicherte, wurde bisher nicht umgesetzt. In Hamburg stehen zudem mehrere Clubs, darunter der Club Pal sowie einige an der Sternbrücke, vor der Schließung, insbesondere wegen des bevorstehenden Abrisses der Sternbrücke. Die Hamburger SPD hatte in Aussicht gestellt, nach dem Abriss ein „Clubhaus“ zu errichten, jedoch blieb es bei dieser Ankündigung. Einige der betroffenen Clubs planen, in einigen Monaten in neue Räumlichkeiten in der Nähe des Hauptbahnhofs zu ziehen.