
Im Ausbildungsjahr 2024 sind die Herausforderungen für viele Unternehmen in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus erneut gestiegen. Trotz eines signifikanten Fachkräftemangels kämpfen Arbeitgeber weiterhin darum, geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Laut einem Bericht von dubisthalle.de gestalten sich die Passgenauigkeit zwischen den Erwartungen der Bewerber und den Anforderungen der Ausbildungsstellen als problematisch, was eine intensive Berufsorientierung erforderlich macht.
Die beliebtesten Berufe bei Jugendlichen im aktuellen Ausbildungsmarkt umfassen Fahrzeugtechnik (700 Bewerber), Verwaltung (400 Bewerber) und Arzt- und Praxishilfen (300 Bewerber). Währenddessen gibt es in mehreren Bereichen deutlich mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. So sind bis März 2025 in den folgenden Berufen mehr Ausbildungsplätze gemeldet worden als es Bewerber gibt: Verkauf (1.400 Ausbildungsstellen), Bau (400 Ausbildungsstellen) und Lagerwirtschaft (600 Ausbildungsstellen). Allerdings besteht bei vielen jungen Menschen eine Unkenntnis über den Berufsalltag.
Berufsorientierung als Schlüssel
Der Handwerksberufe haben sich in den letzten Jahren verändert, was dazu beiträgt, deren Attraktivität zu steigern. Experten betonen die Bedeutung der Berufsorientierung zur Verbesserung der Passgenauigkeit. Markus Behrens von der BA Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen appellierte an Jugendliche, Praktika zu machen und verschiedene Berufe zu erkunden. Katja Albrecht von den Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden Sachsen-Anhalt e.V. unterstrich, dass trotz der wirtschaftlichen Rezession eine hohe Anzahl an Ausbildungsstellen besteht, die wertvolle Einblicke in verschiedene Ausbildungsberufe bieten.
Eine aktuelle Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung zeigt jedoch, dass die Anzahl der neu abgeschlossenen dualen Ausbildungsverträge im Jahr 2024 mit 486.700 um 2.500 im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, wie ausbildung.info berichtete. Dies markiert den ersten Rückgang seit den Zuwächsen in den Jahren 2021 bis 2023 und lässt auf eine besorgniserregende Entwicklung schließen.
Der Ausbildungsmarkt 2024 sieht einen Rückgang von insgesamt 77.595 Ausbildungsplätzen im Vergleich zu 2009 vor. Zudem haben sich die Anforderungen an die Unternehmen verschärft, da nur 19,1% der Betriebe überhaupt Ausbildungsplätze anbieten. Rund 31.000 junge Menschen werden im Jahr 2024 voraussichtlich keinen Ausbildungsplatz finden.
Zusätzlich veranstalten Bildungsträger am 3. April 2025 den Girls’Day und Boys’Day, um eine geschlechterunabhängige Berufs- und Studienwahl zu fördern. Die entsprechenden Websites bieten wertvolle Informationen und Beispiele zur Integration in den Schulalltag.