Bad DürkheimDeutschland

Auf Elwetritsch-Jagd: Mythos oder Wirklichkeit im Pfälzer Wald?

In der malerischen Umgebung von Bad Dürkheim haben sich enthusiastische Teilnehmer zu einer besonderen Jagd versammelt. Bei dieser Jagd, die dem sagenhaften Fabelwesen Elwetritsch gewidmet ist, führt der erfahrene Fremdenführer und Jagdleiter Joachim Hey eine Gruppe von rund 20 Personen auf die Suche nach dem geheimnisvollen Wesen. Der Treffpunkt befindet sich vor dem Fass auf dem Dürkheimer Festplatz, wo einige Teilnehmer bereits in einer nahegelegenen Vinothek eingestimmt haben.

Unter den Jagdteilnehmern befinden sich auch fünf Damen aus Krefeld, von denen jedoch zwei noch auf dem Weg sind und per Uber eintreffen wollen. Vor Beginn der Pirsch wurde ein kleiner Vorrat an Roséwein deponiert, doch die Gesellschaft musste feststellen, dass die zwölf Flaschen verschwunden sind. Diese Situation sorgte für Besorgnis unter den Jägern, da sie ohne ausreichende mentale Vorbereitung fürchten, „trocken zu fallen“. Hey witzelt, dass Elwetritsche „eigentlich immer“ zu sehen sind, je mehr die Teilnehmer trinken.

Der Elwetritsch in der Folklore

Der Elwetritsch ist ein faszinierendes Fabelwesen aus der deutschen Folklore, das in den Wäldern der Pfalz im Südwesten Deutschlands beheimatet sein soll, wie auf Fairytales and Myths berichtet wird. Als eine Kreuzung aus verschiedenen Vögeln, wie Wachteln und Pfaue, und mystischen Wesen, besitzt der Elwetritsch schuppenartige Haut statt Federn, einen langen Schnabel und übergroße Geweihstangen. Obwohl er geflügelt ist, ist er nicht in der Lage zu fliegen und bewegt sich am Boden in den dichten Wäldern.

Die Geschichten über den Elwetritsch werden seit Generationen in der Pfälzerwaldregion erzählt und sind auch in Städten wie Dahn und Neustadt an der Weinstraße verbreitet. Dort gibt es zahlreiche Denkmäler, die diesem Fabelwesen gewidmet sind. Deutsche Einwanderer brachten die Geschichten nach Amerika, wo der Elwetritsch in den Amish-Gemeinschaften als Elbedritsch bekannt wurde.

Ein traditioneller Brauch, der mit dem Elwetritsch verbunden ist, beinhaltet, dass ein Teilnehmer, der als „Fänger“ bezeichnet wird, das Wesen in einem Sack fangen soll, während die anderen, die „Treiber“, es aus dem Gebüsch treiben. Die Jagd beginnt oft in einer Kneipe, bevor die Gruppe sich abends in den Wald begibt. Solche Erzählungen und Bräuche tragen zur lebendigen Mythologie des Elwetritsch bei, dessen Sichtungen und Geschichten jedoch kaum dokumentiert sind.