
Am 6. April 2025 stand die Zukunft des Dekanats Castell im Mittelpunkt der Dekanatssynode. Ein neuer Dekanatsausschuss wurde gewählt, der mit vielen neuen Mitgliedern besetzt ist. Diese Frühjahrssynode diente als Wahlsynode zur Festlegung der zukünftigen Beratungs- und Entscheidungsprozesse. Die kommissarische Leitung des Dekanatsbezirks Castell wird von dem stellvertretenden Dekan Martin Voß übernommen.
Ein Antrag auf Fusion der Dekanate Castell und Markt Einersheim steht zur Diskussion, jedoch kann die Landeskirche derzeit nicht zustimmen. Dies führt zu unterschiedlichen Meinungen innerhalb des Dekanats. Die Amtszeit des neuen Dekanatsausschusses bleibt ungewiss, da sie von dem Fusionsantrag betroffen ist. Der Dekan des Markt Einersheimer Dekanats, Ivo Huber, und das Präsidiumsmitglied Jürgen Scherzer unterstützen die Fusion. Huber äußerte, die Fusion sei „auf der Zielgeraden“ und berichtete von positivem Rückhalt seitens der Landessynode. Ein weiteres Treffen mit Regionalbischöfin Gisela Bornowski und Kirchenrat Florian Baier ist für den 10. Mai angesetzt. In den Grußworten der Dekanin Kerstin Baderschneider wurde der Kontakt und die Zusammenarbeit im unterfränkischen Entwicklungsprozess betont.
Herausforderungen der Fusion
Ein fusioniertes Dekanat würde jedoch nicht den Mindestkriterien der Landeskirche entsprechen, die mindestens 35.000 Gemeindeglieder fordert. Laut den Vorgaben kann ein Zwischenschritt zur Fusion nur erfolgen, wenn die Ziele mit Nachbardekanaten schriftlich festgehalten sind. Beratungen der neun unterfränkischen Dekanate über die Zukunft der Region Laufebend genauso wie die Unsicherheiten, ob der Fusionsantrag des alten Ausschusses in die aktuelle Beratungslage passt. Voß bat die Mitglieder darum, keine Wahlkampf-Stimmung bei der Wahl zum Dekanatsausschuss aufkommen zu lassen. Vor der Wahl gab es auch kritische Stimmen zur kleinen Lösung.
Die Ergebnisse der Präsidiumswahl sind wie folgt: Daniel Ott (Gerolzhofen) und Alexander Jelinek (Volkach) wurden als Mitglieder des Präsidiums gewählt. Im neuen Dekanatsausschuss sitzen zudem die Pfarrer Hans Gernert (Rehweiler), Martin Fromm (Wiesentheid-Rüdenhausen), Reiner Apel (Gerolzhofen) und Kathrin Tewes (Eichfeld-Volkach). Ehrenamtliche Mitglieder sind Eva Gräfin Castell-Rüdenhausen, Melanie Berthel (Wiesentheid), Lea Holzmann (Eichfeld), Karl Prechtel (Wiesenbronn), Anja Kaiser (Abtswind), Magdalena Wedler (Zeilitzheim), Katja Holzberger (Ebersbrunn) und Annemarie Mauer (Füttersee). Zwei Vertreter der Jugend und weitere Ordinierte aus vakanten Stellen werden noch berufen.
Beim Thema Fusion der Dekanate Markt Einersheim und Castell, wie Sonntagsblatt berichtete, lehnte der Landeskirchenrat der bayerischen Landeskirche den Fusionsantrag ab. Nach „eingehender“ Beratung stellte der Rat fest, dass das Vorhaben „nicht die Voraussetzungen“ für eine zukunftsfähige Struktur erfülle. In einem Schreiben an Dekan Ivo Huber wurde am 12. Dezember des Vorjahres über die Ablehnung informiert. Trotzdem könnte die Fusion später genehmigt werden, wenn die notwendigen Voraussetzungen erfüllt sind. Allerdings wird die Kritik laut, dass das geplante Steigerwald-Dekanat als zu klein und nicht zukunftsfähig eingeschätzt wird. Huber äußerte seine Enttäuschung über die Entscheidung des Landeskirchenrats und verwies auf den Unmut wegen Verzögerungen und mangelnder Einbeziehung umliegender Dekanate.