
In den kommenden Nächten sind in Deutschland Temperaturen möglich, die leicht unter den Gefrierpunkt fallen. Laut einem Bericht von Proplanta haben Obstbauern bereits Maßnahmen getroffen, um ihre empfindlichen Obstblüten zu schützen. So wurden in der Nacht zu Sonntag auf einem Obsthof am Süßen See in Aseleben (Landkreis Mansfeld-Südharz) Frostschutzmaßnahmen durchgeführt. Obstbauer Axel Neutag berichtete von einem Arbeitseinsatz gegen halb drei bei minus drei Grad.
Zur Sicherung ihrer Ernte wurde eine Frostschutzberegnung eingesetzt, die eine Eisschicht auf den Bäumen bildet und dadurch die Blütenknospen schützt. Betroffen waren etwa ein Hektar Fläche mit Aprikosen- und Pflaumenbäumen. Neutag plant, zu entscheiden, ob in der Nacht zu Montag weitere Schutzmaßnahmen von Nöten sind.
Frostschutzmaßnahmen und spezielle Tipps
Die Frühstellung vieler Obstkulturen wird durch die milden Winter, die eine Folge des Klimawandels sind, begünstigt. Besonders gefährdet sind gemäß dem Bericht von BR Aprikosen, Pfirsiche und Kirschen. Die Frostempfindlichkeit variiert je nach Sorte; einige Sorten vertragen Frost bis zu -1 Grad, während andere empfindlicher sind.
Die Frostschutzberegnung nutzt spezielle „Flipper“-Regner, die Wasser um die Bäume verteilen. Gefrierendes Wasser erzeugt Erstarrungswärme, die die Blütenorgane schützt. Diese Beregnung erfolgt vor dem Frost und wird bis zur Wiedererwärmung der Temperaturen am Tag fortgesetzt. Optisch können die Blüten geschädigt erscheinen, jedoch ist der Zustand des Fruchtknotens entscheidend: Er bleibt grün, so ist kein Frostschaden vorhanden.
Für weitere Schutzmaßnahmen empfiehlt Roman Döppler von der Bayerischen Landesanstalt, empfindliche Obstsorten an geschützten Standorten, wie z.B. an Hauswänden, zu pflanzen und eine geeignete Sortenauswahl zu beachten. Auch das Halten der Bäume in kompakter Form und das Schützen mit Vlies wird geraten. Zudem kann das Aufstellen von Kerzen oder Feuerschalen rund um die Bäume zur Vermeidung von Frostschäden beitragen.