
Die Handwerkskammer Koblenz ehrte am 8. April 2025 im Rahmen einer festlichen Zeremonie 678 Absolventen aus 26 verschiedenen Herkunftsländern anlässlich ihres 125-jährigen Jubiläums. Die Meisterfeier, die in der Rhein-Mosel-Halle stattfand, zog rund 1.200 Gäste an. Dies stellt eine Rekordzahl an internationalen Teilnehmern dar, wie Handwerksblatt berichtete.
Im Rahmen der Feierlichkeiten erhielten die Absolventen Meisterbriefe in 25 verschiedenen Handwerksberufen. Der Festredner Jörg Dittrich betonte die Verantwortung, die innerhalb der Handwerksfamilie besteht. Er äußerte zudem Kritik an der Bürokratie und dem Mangel an Praktikern in politischen Gremien. Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Lage, die die längste Rezession seit 20 Jahren darstellt, wurde ein Plus von 11 % bei Unternehmensgründungen verzeichnet.
Herausragende Leistungen und besondere Auszeichnungen
Die 20 besten Absolventen wurden auf der Bühne geehrt, darunter die Konditormeisterin Nina Paulus, die das beste Prüfungsergebnis erzielte. Das Durchschnittsalter der Jungmeister liegt bei 29 Jahren, wobei der jüngste Absolvent 20 Jahre alt und der älteste 52 Jahre alt war. Die Mehrheit der Absolventen stammt aus Syrien, gefolgt von Russland und Kasachstan. Besonders hervorzuheben ist, dass 18 % der Meisterbriefe an Frauen vergeben wurden, was 122 von 678 Absolventen entspricht. Die meisten Meisterabsolventen kamen aus den Berufen Augenoptiker und Dachdecker.
Musikalisch wurde die Feier von der Band „StadtRand“ begleitet. Im Rahmen der Veranstaltung wurden Geldprämien in Höhe von 3.000 Euro für die drei besten Prüfungsergebnisse verliehen. Auch ein Sonderpreis der IKK Südwest ging an Bäckermeister Marcel Hartmann. Ein kulinarisches Angebot und ein Fotoshooting rundeten die Feier ab.
Die Attraktivität der Meisterausbildung könnte durch verbesserte Bedingungen der Förderung im Rahmen des Aufstiegs-BAföG weiter gesteigert werden. Laut HWK Koblenz vermittelt das erfolgreiche Ablegen der Meisterprüfung umfassende fachliche, betriebswirtschaftliche und pädagogische Qualifikationen. Zudem erlaubt der Meisterbrief die selbstständige Unternehmensführung und die Ausbildung von Lehrlingen, während er gleichzeitig den freien Zugang zu Hochschulen in Rheinland-Pfalz ermöglicht.