
In Oberdorf, einem Teilort von Langenargen, wurden kürzlich tausende Obstbäume beregnet, um ihre Blüten in Frostnächten zu schützen. Der Landwirt und Vorsitzende des Wasserverbands für Feldberegnung in Oberdorf, Christian Dillmann, betonte die Notwendigkeit dieser Maßnahme. Die Beregnung schützt unter anderem Äpfel- und Birnenbäume sowie Erdbeeren vor Frostschäden.
In der Nacht vom 6. auf 7. April wurde aufgrund von Minustemperaturen die Frostschutzberegnung auf rund 170 Hektar Anbaufläche angewendet. Durch das Besprühen der Pflanzen mit feinen Wassertröpfchen entsteht eine Eishülle, die Kristallisationswärme freisetzt und somit die Temperatur über den Gefrierpunkt anhebt. Allerdings erlaubt die anhaltende Trockenheit sowie der niedrige Wasserpegel der Argen nicht die Bewässerung aller Anbauflächen.
Wasserverbrauch und Technik
Landwirte müssen in dieser Zeit mit etwa 36.000 Litern Wasser pro Hektar und Stunde rechnen. Nach einem Gespräch mit dem Landratsamt wurde eine reduzierte Anzahl an Flächen für die Beregnung genehmigt. Zur Wasserversorgung der Plantagen besteht seit 1954 ein unterirdisches Leitungsnetz, das durch leistungsfähige Pumpen gespeist wird, die Wasser aus Brunnen, der Argen oder dem Mühlkanal ziehen.
Die Beregnungsanlagen sind teilweise mit Sensoren und Temperaturmessgeräten ausgestattet, und Landwirte werden über ein Warnsystem von drei neuen Wetterstationen alarmiert. Die Anlagen werden gezielt aktiviert, um Temperaturschwankungen zu berücksichtigen. Spaziergänger und Radfahrer können die surrealen Bilder der mit Eis bedeckten Bäume genießen.
Dieses Verfahren der Frostschutzberegnung, das auch andere Pflanzen wie Wein und Gemüse schützt, beginnt bei Lufttemperaturen unter 0,5 °C, wie auf [Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Frostschutzberegnung) beschrieben wird. Die Eisschicht schützt empfindliche Pflanzenteile und kann Temperaturen bis zu −9 °C für einige Pflanzenarten überstehen.