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Brenzlige Situation in Bremervörde: 22-Jähriger zündet Polizeiauto an!

Ein 22-jähriger Mann sorgt im niedersächsischen Bremervörde für wiederholte Alarmbereitschaft bei der Polizei. Der junge Mann hat in den letzten Tagen mehrere Vorfälle verursacht, die mit erheblichen Sachschäden einhergingen. Laut einem Bericht von NDR wird ihm vorgeworfen, ein Polizeiauto in Brand gesetzt zu haben. Hierbei soll er eine brennbare Flüssigkeit auf die Motorhaube gegossen und diese entzündet haben. Videoaufzeichnungen dokumentieren die Tat, die zu einem großen Schaden am Fahrzeug führte. Zudem wird er verdächtigt, auch bei einem weiteren Streifenwagen Sachschaden angerichtet zu haben; die Ermittlungen dazu sind im Gange.

Am Mittwochabend beobachtete ein Polizeibeamter, wie der 22-Jährige ein Feuer vor dem Dienstgebäude des Polizeikommissariats Bremervörde legte. Mit Grillanzünder und Papiertüchern hatte er versucht, ein Feuer an einem Fensterrahmen zu entzünden. Dieses Feuer konnte schnell gelöscht werden. Der Mann war zum Zeitpunkt der Taten alkoholisiert und wurde später in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Zuvor war die Polizei alarmiert worden, da der Mann sich in einem psychischen Ausnahmezustand befand und möglicherweise eine Bedrohung darstellte. Polizisten konnten ihn auf dem Weg zur Rotenburger Klinik mit einer Schreckschusswaffe stoppen. Es besteht der Verdacht, dass er auch für Schäden an der Polizeidienststelle in Gnarrenburg verantwortlich sein könnte, wo er Steine gegen die Eingangstür geworfen haben soll.

Hintergrund zu psychischen Krisensituationen

Die Problematik von Einsätzen in psychischen Krisensituationen ist nicht nur in Bremervörde von Bedeutung. Laut einem Bericht von Tagesschau wurden in Deutschland seit 2019 insgesamt 37 Menschen in solchen Krisen von der Polizei erschossen. Experten betonen die Notwendigkeit einer besseren Vorbereitung der Beamten auf derartige Einsätze. Allerdings fehlt es häufig an finanziellen und personellen Ressourcen, was eine umfassende Ausbildung und Unterstützung durch Fachkräfte erschwert. In Hamburg zum Beispiel müssen einige Polizisten Fortbildungen im Umgang mit psychisch kranken Menschen absolvieren, während in anderen Bundesländern solche Schulungen nicht einheitlich vorgeschrieben sind. Ein Mangel an strukturierten Fortbildungsstandards wird als gravierendes Problem identifiziert.

Ein bekanntes Beispiel ist der Fall von Oisín, der im Mai 2019 in Hamburg von der Polizei erschossen wurde, während er sich in einem psychischen Ausnahmezustand befand. Dieser Vorfall hat nicht nur Fragen zur Einsatzstrategie aufgeworfen, sondern auch eine breitere Debatte über die Behandlung von psychisch kranken Menschen durch die Polizei angestoßen.