
Am Freitag fand in Augsburg eine Fahrraddemonstration mit rund 370 Teilnehmern statt. Die Veranstaltung wurde von Fridays for Future Augsburg organisiert und dauerte von 16 bis 18 Uhr. Die Route führte vom Willy-Brandt-Platz über die Haunstetter Straße und die B17 zurück in die Innenstadt. Ziel der Demo war es, auf eine klimafreundliche und sozial gerechte Mobilitätswende aufmerksam zu machen. Die Demonstranten äußerten ihre Kritik am Koalitionsvertrag von Union und SPD und betonten, dass die Klimakrise nicht ausreichend berücksichtigt werde. Felix Strobel, ein Mitglied von Fridays for Future Augsburg, erklärte, dass sie gegen die fossile Realitätsverweigerung protestieren.
Die Teilnehmer forderten von der Stadt Augsburg den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs sowie die Verbesserung der Fuß- und Radwegeinfrastruktur. Die Auswirkungen der Demo waren auch im Verkehr der Innenstadt spürbar, da die B17 zwischen 16:15 und 17:15 Uhr komplett gesperrt war, was Autofahrern größere Umwege auferlegte. Die Polizei gab bekannt, dass die Sperrung und der Ablauf der Demo planmäßig verliefen. Weitere Aktionen zur Förderung der Mobilitätswende sind bereits in Planung: Eine Kidical Mass ist für den 11. Mai vorgesehen, gefolgt von einer Radlnacht am 19. Juli. Diese Veranstaltungen markieren das letzte Jahr des Radvertrags, der 2021 zwischen der Stadt Augsburg und „Fahrradstadt jetzt“ geschlossen wurde, und der die Stadt verpflichtet, bis Juli 2026 Projekte zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur umzusetzen.
Herausforderungen und Notwendigkeiten der Mobilitätswende
Laut einer Recherche über die lokale Verkehrswende stehen Städte vor einer Vielzahl von Herausforderungen im Bereich Mobilität. Diese beinhalten die Klima- und Ressourcenkrise, die Alterung der Gesellschaft, Fachkräftemangel, Digitalisierung und neue Antriebstechnologien. Der wissenschaftliche Beirat beim Bundesminister für Digitales und Verkehr hebt die Dringlichkeit einer Verkehrswende hervor, die sowohl städtische als auch ländliche Räume betrifft. Es ist entscheidend, klimaschädliche Emissionen im Verkehr zu reduzieren und den urbanen Lebensraum an die aktuellen Herausforderungen anzupassen.
Städte müssen sich dringend mit der Überlastung der Infrastruktur im motorisierten Individualverkehr (MIV) und im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auseinandersetzen. Dies führt zu negativen Folgen für die Umwelt, die Verkehrssicherheit und die Lebensqualität. Ziel der Verkehrswende ist eine Verlagerung auf umweltschonende Verkehrsträger und die Vermeidung unnötigen Verkehrs. Konzepte wie die „lebenswerte Stadt“ und die „15 Minuten Stadt“ streben nach zukünftigen Visionen für das städtische Leben und belegen die Notwendigkeit einer integrierten Planung und Neugestaltung öffentlicher Räume.