MagdeburgUlmZwickau

Schiedsrichter Nicolas Winter: Ein Spiel, das unterbrochen werden musste!

Der Schiedsrichter Nicolas Winter wird am Samstag das Spiel des 1. FC Magdeburg gegen den SSV Ulm 1846 leiten. Es handelt sich um Winters 54. Einsatz in der 2. Bundesliga. Der 33-jährige Schiedsrichter stammt aus Kandel und hat sich durch verschiedene Drittligaspiele einen Namen gemacht. In der Vergangenheit hat er bereits einige kontroverse Spiele geleitet. So wurde er im April 2023 von einem Fan des FSV Zwickau mit Bier überschüttet, was zum Abbruch des Spiels gegen Rot-Weiss Essen führte. Essen gewann daraufhin am Grünen Tisch, während Zwickau im Mai abstieg. Winter forderte in diesem Zusammenhang 25.000 Euro Schmerzensgeld, erhielt jedoch letztlich 1.500 Euro.

Ein weiterer Vorfall, der Winters Karriere prägte, ereignete sich Ende 2021, als er ein Drittligaspiel in Duisburg aufgrund rassistischer Beleidigungen gegen den Spieler Aaron Opoku abbrach. Der VfL Osnabrück weigerte sich, die Partie fortzusetzen. Zudem wurde Winter im Dezember 2024 von Bielefelds Trainer Mitch Kniat wegen „respektloser Kommunikation“ kritisiert, was er jedoch zurückwies. Bei seinen bisherigen fünf Spielen mit dem 1. FC Magdeburg konnte er drei Siege und zwei Remis verzeichnen, ohne eine Niederlage kassiert zu haben. Seine Leistung wurde vom „kicker“ überwiegend positiv bewertet, auch wenn ihm einmal eine Note von 5,5 für eine falsche Rote Karte gegen Schalkes Ron Schallenberg zugesprochen wurde.

Rassistische Vorfälle im Fußball

Der Schiedsrichter Nicolas Winter war auch Teil eines weiteren bedeutenden Spiels, als ein Spiel zwischen MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück abgebrochen wurde. Dies geschah aufgrund rassistischer Vorfälle, die in der 33. Minute während eines Eckstoßes für Osnabrück auftraten, als Beleidigungen, darunter Affenlaute, aus dem Publikum zu hören waren. Spieler, darunter Leroy Kwadwo vom MSV Duisburg, solidarisierte sich mit Aaron Opoku, der ebenfalls rassistisch beleidigt wurde. Nach der zunächst erfolgten Unterbrechung entschieden sich Schiedsrichter Winter und beide Vereine, die Partie vollständig zu beenden. Kwadwo wurde ebenfalls ein Opfer rassistischer Beleidigungen, und aus dem Stadion wurden „Nazis raus“-Rufe laut. Michael Welling, Geschäftsführer des VfL Osnabrück, betonte die Wichtigkeit eines deutlichen Zeichens gegen Rassismus. Der Zuschauer, der die rassistischen Geräusche gemacht hatte, wurde identifiziert, aus dem Stadion geworfen und erhielt ein Stadionverbot sowie eine Anzeige. Nach dem Vorfall lobte Matthias Friebe von der Deutschlandfunk-Sportredaktion das entschlossene Handeln aller Beteiligten. Winter begleitete Aaron Opoku nach dem Spiel in die Kabine, um sich um ihn zu kümmern.