
In Wurmlingen regt sich erheblicher Unmut unter den Eltern der Gemeinschaftsschule. Eine Gruppe von Eltern hat Vorwürfe gegen die Rektorin Kathrin Klaeger erhoben. Diese Vorwürfe umfassen einen kurzfristigen Unterrichtsausfall, verschlossene Toiletten während des Unterrichts und eine mangelhafte Kommunikation seitens der Schulleitung. Sechs Eltern, die sich an die Redaktion wandten, möchten anonym bleiben, um ihre Kinder zu schützen.
Seit ihrem Amtsantritt im Januar 2024 hat sich die zuvor familiäre Atmosphäre an der Schule deutlich verändert. Die Eltern berichten von häufigem Unterrichtsausfall, insbesondere im Unterricht der Rektorin, sowie von häufigen und kurzfristigen Änderungen im Stundenplan, die nicht rechtzeitig kommuniziert werden. Ein Vorfall aus der Adventszeit sorgte für besondere Aufregung: Die Rektorin informierte erst spät per E-Mail über einen Unterrichtsausfall aufgrund einer defekten Heizung, was dazu führte, dass viele Schüler vor verschlossenen Türen standen.
Schülerverweise und Krankmeldungen
Ein weiterer Kritikpunkt ist das strikte Verfahren zur Krankmeldung, das nun vom Kultusministerium kassiert wurde. Die Eltern mussten eine tägliche telefonische und schriftliche Meldung vornehmen, und ein ärztliches Attest war bereits ab dem dritten Krankheitstag erforderlich. Zudem waren während des Unterrichts die Toiletten verschlossen, was zusätzlich zu den Problemen führte, obgleich diese mittlerweile wieder geöffnet sind.
Die Lehrergewerkschaft ist informiert, und es liegen bereits sieben Versetzungsanträge vor. Trotz mehrfacher Gespräche mit der Rektorin und dem Schulamt blieben die Eltern ohne signifikante Ergebnisse. Rektorin Klaeger sieht die Faktenlage anders und betont, dass das Schulamt die Kritikpunkte geprüft habe. Das Schulamt in Konstanz äußert sich indes nicht zu den Vorwürfen, da die Amtsleiterin eine Kommunikation über die Presse nicht als zielführend erachtet. Bürgermeister Klaus Schellenberg hat ebenfalls Vermittlungsversuche unternommen, berichtet jedoch von fehlenden Fortschritten.
Parallel zu diesen Entwicklungen hat die Bildungsbehörde in Bremen eine Schulleiterin einer Grundschule freigestellt. Die Maßnahme wurde aufgrund schwerer Vorwürfe über autoritäres Verhalten und unangemessene Strafen eingeleitet. Diese vorläufige Freistellung bis zum 31. Januar soll der Wiederherstellung des Schulfriedens dienen. Im Oktober hatten Eltern, Schüler und Schulpersonal in einem offenen Brief ähnliche Vorwürfe geäußert und ein Klima der Angst sowie autoritäre Methoden angeprangert.
In diesem offenen Brief forderten die Unterzeichner die Absetzung der Schulleiterin. Es gab Berichte über unverhältnismäßige Strafen, wie etwa Nachsitzen im Büro der Rektorin oder den Ausschluss vom Mittagessen. Ein Teil des Kollegiums hat sich solidarisch mit der Schulleitung erklärt. Die Bildungsbehörde hat die Innenrevision eingeschaltet, um die Vorwürfe zu prüfen. Ein Bericht der Behörde soll klären, ob die Position der Schulleiterin neu bewertet werden muss. Bildungssenatorin Sascha Aulepp betonte die Notwendigkeit, das Beschwerdemanagement der Schulaufsicht zu überarbeiten, während CDU-Politikerin Yvonne Averwerser die unzureichende Bearbeitung von Beschwerden kritisierte.