Friedrichshafen

Krise bei ZF Friedrichshafen: Bittere Nachrichten für die Belegschaft!

In der Belegschaft von ZF Friedrichshafen herrscht gedrückte Stimmung. Die Betriebsratsvorsitzenden Achim Dietrich und Franz-Josef Müller äußerten sich besorgt über die aktuelle Situation im Unternehmen. Die ZF Friedrichshafen AG befindet sich in einer finanziellen Krise, die zu einem geplanten Abbau von bis zu 14.000 Arbeitsplätzen bis 2028 führen könnte. Dieser Schritt resultiert aus einer unzureichenden Auslastung im Pkw-Bereich sowie in unzureichender Produktentwicklung.

Obwohl an vielen Standorten Verunsicherung herrscht, gibt es auch Bereiche, in denen positive Stimmung spürbar ist. Bislang sind im Konzern keine Kündigungen nach dem Beschluss zum Arbeitsplatzabbau erfolgt. Stattdessen wurden Stellen nicht nachbesetzt, wenn Mitarbeitende in den Ruhestand gingen. Berechnungen zeigen, dass bereits rund 4.000 Stellen durch die Absenkung der Arbeitszeit weggefallen sind. Betriebsratsvertreter versuchen, der Belegschaft Zuversicht zu vermitteln und erinnern daran, dass ZF in der Vergangenheit diverse Krisen erfolgreich bewältigt hat, darunter die Herausforderungen durch Corona und Lieferkettenprobleme.

Gründe für die Personalreduktion

Zusätzlich wird berichtet, dass die ZF Friedrichshafen AG einen umfassenden Stellenabbau aufgrund hoher Schulden und der Herausforderungen in der Automobilindustrie gestartet hat. Der Neustrukturierungsprozess soll zwischen 11.000 und 14.000 Stellen in Deutschland kosten. Konzernchef Holger Klein gab ein Update zu den Sparmaßnahmen und zeigte Verständnis für die Sorgen der Beschäftigten. Der drastische Stellenabbau soll sozialverträglich gestaltet werden.

Der Konzern hat bereits 4.000 Stellen durch natürliche Fluktuation, Renteneintritte und ein kollektives Senken der wöchentlichen Arbeitszeit abgebaut. Die Abbaupläne haben teils heftige Kritik auf sich gezogen, die Klein ernst nimmt. Zudem ist ZF mit einem Umsatzverlust von beinahe einer Milliarde Euro konfrontiert, der von 2,4 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2024 fällt. Darüber hinaus erhalten die Mitarbeitenden für das Geschäftsjahr 2024 keine Erfolgsbeteiligung.

ZF plant zudem eine Neustrukturierung der Geschäftseinheiten, um flexibler auf die Marktbedingungen reagieren zu können. So wurde beispielsweise die Division Passive Sicherheitstechnik im September 2024 ausgegliedert und firmiert nun als ZF Lifetec. Die Antriebssparte (Division E) soll ebenfalls ausgegliedert werden, allerdings ohne Verkauf, mit dem Ziel, einen Partner zu gewinnen, wobei Klein betont, dass dieser Partner das Unternehmen nicht „herausreißen“ soll. Der Auto-Experte Dudenhöffer bezeichnete die mögliche Abspaltung der Antriebssparte als „richtige Entscheidung“.