Wismar

Wismar: 80 Jahre nach dem verheerenden Luftangriff erinnert man sich

Am 14. April 1945 wurde die deutsche Stadt Wismar während eines Luftangriffs von britischen Bombern schwer getroffen. Laut NDR dauerte die Bombardierung etwa 45 Minuten und führte zur weitgehenden Zerstörung des gotischen Viertels. Augenzeugenberichten zufolge, darunter eine Anwohnerin namens Karla Schlottmann, gingen Luftminen und Brandbomben während des Angriffs nieder. Die Marienkirche und die Georgenkirche erlitten erhebliche Schäden, und viele Wohnhäuser wurden unbewohnbar.

Der Luftangriff war nicht der erste auf Wismar; insgesamt gab es zuvor neun Luftangriffe, beginnend am 24. Juni 1940. Der erste Angriff umfasste fünf bis zehn britische Flugzeuge, die 30 Spreng- und 40 Brandbomben abwarfen, was zu vier Toten und acht Verletzten führte. Militärisch war der Sinn des Angriffs vom April 1945 jedoch fraglich, da Wismar zu diesem Zeitpunkt von vielen Flüchtlingen bewohnt wurde. Die NSDAP und lokale Zeitungen berichteten nicht über den Bombenangriff, und unzureichender Luftschutz, einschließlich Fesselballons, stellte sich als unzureichend heraus.

Wissenswertes zur Geschichte Wismars

Die Stadt Wismar kann auf eine historisch bedeutende Vergangenheit zurückblicken, wie wismarer.de berichtet. Ihre Gründung wird zwischen 1226 und 1229 datiert, wobei die Stadt ihren Namen von „aqua Wissemara“ ableitet. Erstmals urkundlich erwähnt wird Wismar im Jahr 1229, als Fürst Johann von Mecklenburg das Lübische Stadtrecht im Jahr 1266 bestätigte. Die Altstadt bestand bis 1238 zunächst nur aus den Kirchspielen St. Marien und St. Nikolai. Wismar trat kurz nach ihrer Gründung der Hanse bei und entwickelte sich im Mittelalter zu einem bedeutenden Handelszentrum, das Bier bis nach Flandern und Schweden exportierte.

Im Zweiten Weltkrieg erlebte die Stadt insgesamt zehn Luftangriffe, die 26 % des Wohnraums und 80 % der Industrie zerstörten. Der historische Kern der Stadt wurde stark in Mitleidenschaft gezogen, und nach dem Krieg wurden viele der beschädigten Gebäude als Reparationsleistungen in die Sowjetunion transportiert. Die Auswirkungen der Angriffe auf die Stadt und ihre historische Bausubstanz sind bis heute sichtbar.