
In Hoyerswerda fand kürzlich der 1. Job- und Karrieretag statt, wo zahlreiche Unternehmen potentielle Beschäftigte suchten. Zu den Teilnehmern gehörte auch Parwiz Azimi aus Afghanistan, der eine Stelle als Schweißer anstrebt. Im Gespräch mit Kathrin Winkler von der Firma Ziegler erfuhr er, dass das Unternehmen in Deutschland unter anderem Überdachungen, Fahrradparksysteme und Stadtmobiliar herstellt, wofür fundierte Schweißkenntnisse vorausgesetzt werden.
Azimi hat das Schweißen in Afghanistan erlernt, jedoch keinen offiziellen Abschluss. In Deutschland ist es für ihn notwendig, einen abgeschlossenen Schweißerlehrgang nachzuholen, um auf Baustellen arbeiten zu können. Zudem ist sein afghanischer Führerschein hier nicht gültig, was ihn zwingt, eine neue Fahrausbildung zu beginnen. Er ist jedoch zuversichtlich, finanzielle Unterstützung vom Jobcenter für diese Ausbildung zu erhalten.
Vielfältige Jobchancen und Herausforderungen in der Region
Die Messe wurde von „Local.Work“ im ehemaligen Einkaufszentrum Kühnichter Heide organisiert und zog 13 Unternehmen aus Kamenz, Hoyerswerda und Senftenberg an. Das Ziel von Local.Work ist es, geeignete Ausbildungs- oder Arbeitsplätze in der Lausitz anzubieten. In den 1990er-Jahren verließen viele Menschen die Region aufgrund fehlender Arbeitsplätze. Die Pensionierung der „Babyboomer“ führt derzeit zu einem erheblichen Mangel an Arbeitskräften.
Martina Wolf von der „Schüleragentur zur beruflichen Frühorientierung“ berichtete, dass sie aktiv Praktika und Ausbildungsplätze vermittelt. Auch die Stadt Hoyerswerda und die Städtischen Wirtschaftsbetriebe (SWH) bieten Ausbildungsplatzmöglichkeiten an. Dominik Retschke zum Beispiel absolvierte ein duales Studium in Public Management bei SWH, die verschiedene Berufe wie Berufskraftfahrer, Anlagenmechaniker und Industriekaufleute ausbilden.
Elke Beyer, die Geschäftsführerin von „Figaro“, betonte den steigenden Bedarf an kreativen Friseuren und Kosmetikerinnen. Ihr Betrieb bildet jährlich drei bis vier Lehrlinge aus, trotz der nach wie vor schwierigen Suche nach Auszubildenden und Mitarbeitern, selbst bei gestiegenen Löhnen.
Im Kontext der Schweißerberufe ist zu beachten, dass diese Fachkräfte in verschiedenen Branchen wie Maschinenbau, Fahrzeugbau und Anlagenbau äußerst gefragt sind. Schweißer arbeiten in der Regel mit unterschiedlichen Schweißtechniken, einschließlich WIG-, MAG- und Elektroschweißen, und benötigen eine spezielle Eignung, um den Anforderungen des Berufes gerecht zu werden. Laut Recherchen sind die Gehälter in diesem Bereich durchschnittlich zwischen 2.500 und 3.500 Euro brutto pro Monat, wobei Faktoren wie Erfahrung und Branche eine Rolle spielen.
Für Personen, die in den Beruf des Schweißers einsteigen möchten, sind Quereinstiege durch Weiterbildungen in Schweißtechnik sowie Praktika möglich, was die Attraktivität und Zugänglichkeit dieser spannenden Berufsperspektive erhöht.