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Erdbeersaison gestartet: Früchte aus Baden-Württemberg auf dem Vormarsch!

Die Erdbeersaison in Baden-Württemberg hat begonnen und die ersten Früchte können bereits geerntet werden. Simon Schumacher, Vorsitzender des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauern (VSSE), berichtete, dass die ersten Erdbeeren zu Ostern reif sein könnten. Der Preis für eine 500-Gramm-Schale Erdbeeren wird zum Saisonauftakt auf vier bis fünf Euro geschätzt. allerdings könnten Wetterbedingungen wie Hagel oder Frost die Ernte sowie die Preise negativ beeinflussen.

Kalte Nächte haben bereits einige Blüten erfroren, was die Erträge einschränken könnte. In Oberkirch verkauft der Beerenhof Ell eine 500-Gramm-Schale für fünf Euro und bewirtschaftet 13 Hektar Erdbeeren. Größere Mengen an Erdbeeren werden jedoch erst nach Ostern oder im Mai erwartet. Positiv hervorzuheben ist, dass die Pflanzen den Winter gut überstanden haben, was auf eine gute Qualität der Früchte hindeutet. Verbraucher sollten regionale Erdbeeren kaufen und diese schnell verzehren, wobei weichere Erdbeersorten meist aromatischer sind.

Rückgang der Anbauflächen und Betriebe

Eine aktuelle Analyse zeigt, dass die Anzahl der Erdbeerhöfe in der Region von 502 im Jahr 2021 auf 357 im Jahr 2022 gesunken ist, was einem Rückgang von rund 25% entspricht. Auch die Anbaufläche hat sich reduziert, sie sank von 3.047 Hektar auf 2.381 Hektar, was einen Rückgang von rund 22% darstellt. Experten führen diesen Rückgang hauptsächlich auf die steigenden Lohnkosten durch Mindestlohnerhöhungen zurück. Derzeit machen Lohnkosten etwa 50% der Betriebskosten aus.

Für die optimale Lagerung und den Genuss geben Experten den Rat, Erdbeeren nicht zu kühlen und sie kurz vor dem Verzehr zu waschen. Zudem ist ein Trend zur Züchtung von weißen Erdbeeren festzustellen, deren Geschmack dem regulärer Erdbeeren ähnelt. Die Erdbeersaison läuft in der Regel frühestens von Mitte April bis Oktober, wobei die Hauptsaison von Mai bis Anfang Juli dauert. Ein zunehmender Anbau auf Stellagen, die auch bis in den Herbst Früchte tragen, gewinnt ebenfalls an Bedeutung.

In Deutschland stammen die meisten bekannten Erdbeeren aus inländischem Anbau, jedoch werden auch viele Erdbeeren importiert, hauptsächlich aus Spanien. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland im Freiland auf 9.324 Hektar etwa 92.700 Tonnen Erdbeeren geerntet. Geschützter Anbau unter Abdeckungen oder im Gewächshaus betrug 2.043 Hektar mit einer Ernte von ca. 37.960 Tonnen. Die Erträge im geschützten Anbau liegen bei etwa 19 Tonnen pro Hektar, während im Freiland von etwa 10 Tonnen pro Hektar ausgegangen werden kann.

Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Erdbeeren in Deutschland lag im Zeitraum 2022/2023 bei 3,9 Kilogramm, im Vergleich dazu betrug der gesamte Obstverbrauch pro Person 64,9 Kilogramm. Um die Nachfrage zu decken, wurden im Jahr 2022/2023 etwa 196.000 Tonnen Erdbeeren netto importiert, wobei etwa die Hälfte frische Ware war. Importländer sind unter anderem Spanien, die Niederlande, Griechenland, Italien, Belgien, Ägypten und Marokko. Erdbeeren sind botanisch gesehen keine echten Beeren, sondern Sammelnussfrüchte und gehören zur Familie der Rosengewächse.