
Die Stadtwerke Schlüchtern sind aktuell mit verschiedenen Projekten beschäftigt, die die Trinkwasserversorgung verbessern sollen. Eine der zentralen Herausforderungen ist der Zustand der vorhandenen Versorgungsleitungen und Anlagen, der bedingt durch das Alter der Infrastruktur nicht optimal ist. Um die Situation zu verbessern, wird beispielsweise ein neuer Hochbehälter für den Stadtteil Vollmerz geplant. Zudem laufen Berechnungen zur Wassermenge sowie Löschwassermenge für Notfälle.
In diesem Zusammenhang wurden neue UV-Filter in den Trinkwasser-Anlagen in Wallroth und Drasenberg installiert. Allerdings müssen noch Restarbeiten am Steuersystem sowie Programmierarbeiten abgeschlossen werden, bevor die Anlagen in Betrieb genommen werden können. Nach der Inbetriebnahme sind drei Messungen in Abstimmung mit dem Kreisgesundheitsamt vorgesehen, um die Effektivität der UV-Desinfektion zu überprüfen. Durch diese Technologie wird angestrebt, die Chlorung einzustellen, sofern die Wasseraufbereitung als wirksam erachtet wird.
Verbesserungen und neue Richtlinien
Die UV-Desinfektion funktioniert durch die Inaktivierung von Mikroorganismen mittels UVC-Licht. Darüber hinaus sind in mehreren Stadtteilen rund ein halbes Dutzend weiterer UV-Filter in Planung. Beispielsweise wird in Breitenbach keine Chlorung mehr benötigt, nachdem die Trinkwasserqualität dort erfolgreich verbessert werden konnte. Auch der Hochbehälter Hinkelhof wird saniert und mit einer UV-Anlage ausgestattet.
Die Stadt Schlüchtern bereitet sich zudem auf die neue kommunale Abwasserrichtlinie „Karl“ vor. Diese neue EU-Vorschrift sieht eine vierte Reinigungsstufe für kommunales Abwasser vor, die darauf abzielt, sowohl den Umweltschutz als auch die menschliche Gesundheit durch strengere Normen zu verbessern. Diese Maßnahme beinhaltet eine verstärkte Überwachung chemischer Schadstoffe, Krankheitserreger sowie antimikrobieller Resistenzen. Es ist erwähnenswert, dass die dritte Reinigungsstufe EU-weit zuletzt im Jahr 2000 eingeführt wurde.
Die Bedeutung des Themas Wasserversorgung wird zusätzlich durch den Weltwassertag am 22. März unterstrichen, der jährlich Menschen auf die Herausforderungen und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Wasserbewirtschaftung aufmerksam macht.