
Die Feldhasenpopulation in Deutschland zeigt erfreuliche Entwicklungen. Laut einem Bericht des Deutschen Jagdverbandes (DJV) hat sich die Bestandslage, die seit den 1960er Jahren stark zurückgegangen war, bereits seit einiger Zeit verbessert. Im Frühjahr 2024 wurden in 400 Referenzgebieten im Durchschnitt 19 Feldhasen pro Quadratkilometer gezählt, der höchste Wert seit über zwei Jahrzehnten. Besonders in Hessen und Rheinland-Pfalz liegen die Dichten sogar bei bis zu 241 Feldhasen pro Quadratkilometer.
Diese positiven Nachrichten kommen zur passenden Zeit vor Ostern, einem Fest, das traditionell mit dem Feldhasen verbunden ist. Im 17. Jahrhundert galt der Feldhase als österlicher Eierbringer. Die aktuelle Nettozuwachsrate von acht Prozent bei den deutschen Feldhasen ist jedoch im Vergleich zum Vorjahr geringer, was möglicherweise an ungünstigen Wetterbedingungen wie Starkregen und Hochwasser liegt, die für den Nachwuchs in den ersten Lebenswochen besonders gefährlich sind.
Lebensraum und Bedrohungen
Trotz der positiven Entwicklung stehen Feldhasen jedoch weiterhin vor ernsthaften Herausforderungen. Intensive Landwirtschaft, Monokulturen, Siedlungen und Straßen haben ihren Lebensraum stark reduziert. Zudem stellen schwere landwirtschaftliche Maschinen wie Mähdrescher eine weitere Gefahr dar. Der DJV fordert daher ein besseres Management der Lebensbedingungen für Feldhasen, durch Maßnahmen wie die Schaffung von mehr Brachflächen und Blühstreifen, die auch anderen bedrohten Tierarten zugutekommen würden.
Feldhasen (Lepus europaeus) sind nicht nur emblematische Bestandteile der Kulturlandschaft, sondern auch interessante Tiere, die durch ihre Schnelligkeit und ihr Verhalten faszinieren. Ihr Status auf der Roten Liste der IUCN zeigt, dass sie in einigen Regionen gefährdet sind. Rückgänge der Populationen sind in Deutschland sowie in vielen europäischen Ländern zu verzeichnen. Der Verlust und die Fragmentierung ihres Lebensraums, Prädation durch natürliche Feinde, Krankheiten wie Myxomatose sowie der Klimawandel stellen bedeutende Gefahren für die Art dar.
Um das Überleben der Feldhasen zu sichern, sind gezielte Schutzmaßnahmen notwendig, die von der Wiederherstellung von Lebensräumen bis zur Anlegung von Blühstreifen reichen. Positive Beispiele aus der Praxis zeigen, dass solche Maßnahmen erfolgreich zu einer Stabilisierung oder sogar Erhöhung der Populationen führen können, wie die Webseite Wildtierwelt berichtet. Die Unterstützung durch die Bevölkerung, etwa durch naturnah gestaltete Gärten und politische Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Praktiken, wird als entscheidend für den Erfolg dieser Schutzmaßnahmen gesehen.