Osterholz

Tarifabschluss 2025: Gemeinden unter Druck – Wer profitiert wirklich?

Die Gemeinden Lilienthal, Grasberg und Worpswede werden durch einen neuen Tarifabschluss, der für eine Gehaltserhöhung sorgt, finanziell belastet. Nach Informationen des Weser-Kurier profitieren insgesamt 525 Beschäftigte von der Gehaltserhöhung: 270 in Lilienthal, 130 in Worpswede und etwa 125 in Grasberg.

Die Kosten des Tarifabschlusses werden in Lilienthal auf 325.000 Euro für das laufende Jahr geschätzt. Mit der Erhöhung der Personalkosten steigt der Gesamtaufwand in der Gemeinde von 12,5 Millionen Euro im Vorjahr auf rund 12,825 Millionen Euro in diesem Jahr. Marilena Koch, die Sprecherin der Gemeinde Lilienthal, äußerte Bedenken hinsichtlich der finanziellen Belastung des Gemeindehaushalts, insbesondere da die Auswirkungen des Tarifabschlusses auf die kommenden Jahre ungewiss sind.

Finanzielle Auswirkungen in den Gemeinden

Worpswede hat durch den Tarifabschluss zusätzliche Kosten in Höhe von rund 988.000 Euro zu erwarten, darunter 157.000 Euro für das laufende Jahr. Michael Blechmann, Vertreter des Bürgermeisters, bezeichnete den Abschluss als Kompromiss, der auch für die Arbeitgeber tragbar sei. In Grasberg summieren sich die Mehrausgaben auf insgesamt 800.000 Euro, mit genauen Beträgen, die sich auf die Jahre 2025 bis 2027 aufteilen.

Ab dem Jahr 2026 soll durch den Tarifabschluss auch die Regelung der Arbeitszeit geändert werden, sodass eine Erhöhung auf bis zu 42 Stunden pro Woche möglich wird. Zudem haben die Beschäftigten ab 2026 die Möglichkeit, Teile ihrer Jahressonderzahlung in bis zu drei freie Tage zu tauschen, während ab 2027 ein zusätzlicher Urlaubstag hinzukommt. Die Gemeinden setzen mit diesen Maßnahmen darauf, durch die Tarifsteigerungen attraktiver für Fachkräfte zu werden.

Die aktuelle Tarifrunde im öffentlichen Dienst sieht, wie oeffentlichen-dienst.de berichtete, eine Gehaltserhöhung von 5,8 Prozent für über 2,6 Millionen Tarifbeschäftigte des Bundes und der Kommunen vor. Betroffen sind dabei auch rund 370.000 Bundesbeamte und Anwärter sowie etwa 600.000 Versorgungsempfänger. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 27 Monaten und sieht unter anderem die Einführung eines zusätzlichen Urlaubstags ab 2027 sowie eine Anpassung der Jahressonderzahlung vor.