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Vonovia fliegt aus dem Senatsbündnis – Mieterhöhungen im Fokus!

Der Wohnungsanbieter Vonovia wurde aus dem Wohnungsbündnis des Berliner Senats ausgeschlossen, wie Berlin Live berichtet. Der Ausschluss, der auf die Verantwortung von Vonovia zurückgeführt wird, betrifft das Unternehmen als einziges Einzelunternehmen im Bündnis. Dieses Bündnis wurde 2022 gegründet, um Mieterhöhungen zu regulieren und den Wohnungsbau zu fördern. Ein zentrales Ziel des Bündnisses war, Mieter in Berlin vor Erhöhungen von über 11 Prozent innerhalb von drei Jahren zu schützen.

Vonovia hatte jedoch Mieterhöhungen von bis zu 15 Prozent verschickt und dabei „erfundene“ wohnwerterhöhende Merkmale verwendet, die nicht im Mietspiegel verzeichnet sind. Das Unternehmen begründet seine Mieterhöhungen unter anderem mit einer „guten ÖPNV-Anbindung“ und „guter Nahversorgung“. Diese näheren Umstände führten letztlich zu dem Ausschluss aus dem Bündnis, wie auch nd-aktuell feststellt.

Neuausrichtung des Bündnisses

Der Senat plant, das Wohnungsbündnis in ein „Verbändebündnis“ umzuwandeln, bei dem künftig nur noch Verbände Mitglieder sein werden. Dieses Vorhaben erfolgt auf Initiative des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner und in Abstimmung mit Bausenator Christian Gaebler. Die gemeinsamen Ziele des Bündnisses sollen in Anbetracht der veränderten Rahmenbedingungen neu festgelegt werden.

Die Entscheidung über den Ausschluss von Vonovia fiel unter dem Eindruck wiederholter Verstöße gegen Vereinbarungen des Bündnisses. So war Vonovia bereits im Sommer gegen einen zentralen Beschluss des Bündnisses verstoßen und hatte die Mieten um 15 Prozent erhöht, anstatt der vereinbarten maximalen Steigerung von 11 Prozent. Mit dem Ausschluss von Vonovia war der Unternehmensverbund nun das letzte verbliebene Wohnungsunternehmen im Bündnis, nachdem der Konkurrent Adler sich bereits 2023 zurückgezogen hatte.

Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender von Vonovia, hatte bereits zu Beginn des Jahres für Aufregung gesorgt, als er ohne Belege behauptete, der Berliner Mietspiegel sei „getürkt“ worden. Nach dem Ausschluss wurde auch die Forderung laut, dass die Mietpreisprüfstelle des Senats aktiv werden und Mieter über die „falschen Merkmale“ von Vonovia aufklären sollte. Die Reaktionen von Politikern und Mietervertretern auf diesen Schritt verdeutlichen, dass die Korrektur der Mieterhöhungen und der Missbrauch von preiserhöhenden Argumenten durch Vonovia als notwendig erachtet wird.