Automobil

Trump winkt Zollpause – Deutsche Autoindustrie atmet auf!

US-Präsident Donald Trump zeigt Anzeichen, bei den umstrittenen Autozöllen zurückzurudern. Dies führt zu einem Anstieg der Aktienkurse deutscher Automobilhersteller. BMW, Mercedes und Volkswagen verzeichnen Kursgewinne zwischen 2,2 und 3,5 Prozent. Der Stoxx Europe 600 Automobiles, ein europäischer Branchenindex, erholt sich um rund zwei Prozent. Trump begründet seinen Kurswechsel damit, dass die Autohersteller Zeit benötigen, um ihre Fertigungskapazitäten in die USA zu verlagern. Er erkennt die Komplexität der Lieferketten an und erklärt, dass eine sofortige Umstellung auf US-Produktion nicht möglich sei.

Trotz der positiven Kursentwicklung bewegen sich die Aktien der deutschen Autohersteller in einem übergeordneten Abwärtstrend und liegen weiterhin unter wichtigen Widerstandsmarken, die Kaufsignale auslösen würden. Die strategische Planungssicherheit der deutschen Automobilunternehmen bleibt unsicher und hängt maßgeblich von den politischen Entscheidungen in Washington ab. Trumps Wirtschaftsprotektionismus hat in den letzten Wochen zu erheblicher Volatilität im Automobilsektor geführt. Eine klare Kaufsignal-Entwicklung, wie der Durchbruch über die 200-Tage-Linie, ist aktuell noch nicht zu erkennen. Mittelfristig wird Volkswagen als der aussichtsreichste Kandidat für eine Wende betrachtet, wie der Aktionär berichtete.

Folgen der Handelskonflikte

Die von Trump eingeführten 25 Prozent Strafzölle auf EU-Autos soll die amerikanische Industrie stärken, treffen jedoch besonders deutsche und europäische Autohersteller hart. Deutschland, als einer der größten Autoexporteure, exportierte 2023 Fahrzeuge im Wert von 24,8 Milliarden US-Dollar in die USA, dem größten Abnehmermarkt. Preiserhöhungen in den USA könnten zu einem Nachfragerückgang führen, da Unternehmen die Zusatzkosten nicht vollständig auf die US-Verbraucher abwälzen können. Der US-Ökonom Brad Setser warnt vor einem möglichen Käuferstreik und einem Konsumeinbruch, während Marcel Fratzscher vom DIW eine stabile Nachfrage und begrenzte Auswirkungen auf die deutsche Volkswirtschaft erwartet.

Die Hamburg Commercial Bank prognostiziert einen Rückgang der Importe um 20 Prozent. Auch US-Hersteller sind betroffen, da sie auf ausländische Produktionsteile angewiesen sind. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft schätzt, dass das deutsche BIP im ersten Jahr um 0,18 Prozent schrumpfen könnte. Die potenziellen Vergeltungszölle der EU sind noch nicht eingerechnet. Deutsche Politiker fordern eine entschlossene Antwort der EU auf die Zölle, während Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betont, dass die EU nicht klein beigeben wird. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen plant eine Doppelstrategie, bestehend aus Verhandlungen und Gegenreaktionen. Die Einführung von Gegenzöllen gilt als unvermeidlich, und der Handelsausschuss im Europaparlament zeigt sich bereit, hart zurückzuschlagen, wie Merkur meldet.