
Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD wurden entscheidende Anliegen zur Förderung der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie festgehalten. Dies wurde am 11. April 2025 bekannt gegeben. Der Vertrag bekennt sich klar zur Automobilindustrie als Schlüssel-Industrie und Arbeitsplatzgarant für Deutschland. Auch die Förderung regionaler Transformations-Netzwerke und -Hubs wird über das Jahr 2025 hinaus fortgeführt.
Die Koalition betont die Technologieoffenheit und plant aktive Bemühungen zur Abwehr von Strafzahlungen aufgrund der bestehenden Flottengrenzwerte. Darüber hinaus wird die Überprüfung der CO₂-Reduktionsziele für schwere Nutzfahrzeuge und Trailer vorgezogen. Die Elektrifizierung der Fahrzeugflotten wird grundsätzlich begrüßt, allerdings lehnt die Koalition eine pauschale gesetzliche Quote ab. Zu den Initiatoren dieser Initiative zählen unter anderem Oberbürgermeister Uwe Conradt aus Saarbrücken, Dr. Frank Nopper aus Stuttgart, Dennis Weilmann aus Wolfsburg und Simon Blümcke aus Friedrichshafen, wie saarbruecken.de berichtete.
Herausforderungen der Automobilindustrie
Die Automobilindustrie in Deutschland steht vor erheblichen Herausforderungen, die nicht nur aus der Corona-Pandemie resultieren. Laut einer Analyse von DB Research sind strukturelle Probleme, wie regulatorische Rahmenbedingungen und Marktentwicklungen, relevant. Die deutschen Hersteller haben ihre Wettbewerbsfähigkeit bei klassischen Standortfaktoren wie Steuerbelastung und Löhne verschlechtert, was langfristig ihren Anteil an der globalen Automobilproduktion gefährden könnte.
Die deutschen Automobilhersteller sind besser auf die elektromobile Zukunft vorbereitet als der Standort Deutschland insgesamt. Strenge CO2-Grenzwerte in der EU erfordern mehr Elektrofahrzeuge, was zu höheren Kosten führt. Unsicherheiten in der Klima- und Energiepolitik sowie Handelskonflikte wirken sich weiterhin negativ auf die Branche aus. Die Produktion von Personenkraftwagen in Deutschland fiel 2020 auf unter 4 Millionen Einheiten, was das erste Mal seit 1993 war, wobei ein Anstieg im Produktionsindex für 2021 jedoch prognostiziert wird.
Potenziell könnte die Automobilindustrie in Deutschland, konfrontiert mit strengen Regulierungen und hohen Löhne, langfristig unter den strukturellen Herausforderungen leiden, während zugleich ein qualitativer Wachstum im Premium-Segment möglich ist.