
Die Deutsche Bahn hat die Planung für drei Großprojekte im europäischen Schienenverkehr gestoppt. Welche Projekte betroffen sind, wurde in einem aktuellen Bericht auf Tixio veröffentlicht. Die pausierten Vorhaben umfassen den Brenner-Nordzulauf zwischen München und Kiefersfelden, die Neubaustrecke Mannheim-Frankfurt sowie den Abschnitt 7B des Aus- und Neubauprojekts Basel-Karlsruhe zwischen Freiburg und Offenburg. Laut einer Bahnsprecherin wird die Planung nach der aktuellen Phase unterbrochen, wobei eine Wiederaufnahme der Arbeiten als wahrscheinlich angesehen wird.
Der Grund für die Pause liegt in der unsicheren Finanzierung dieser Strecken. Der Bund hat internationale Verpflichtungen zur Anbindung des Gotthard-Basistunnels und des Brenner-Basistunnels. Für den Brenner-Nordzulauf steht zudem eine parlamentarische Befassung an. Entscheidungen über den Wechsel der Planungsphase für andere betroffene Projekte werden zeitnah in Abstimmung mit dem Bund getroffen. Trotz der Unterbrechung betont die DB, dass die Projekte weiterhin verfolgt werden und viele Prozesse im Hintergrund ablaufen. Begleitend wird auf das Sondervermögen für Infrastrukturinvestitionen verwiesen, welches die Umsetzung notwendiger Investitionen in die Schieneninfrastruktur unterstützen kann.
Genehmigung für neue Bahnstrecke zum Brenner
In einem weiteren Kontext wurde die neue Bahnstrecke zum Brenner im Inntal und Raum Rosenheim genehmigt. Wie auf der Webseite brennernordzulauf.eu berichtet wird, wurde die „Variante Violett“ mit einem Tunnelanteil von 60 % als beste Strecke ausgewählt. Diese Trasse führt von Schaftenau (Österreich) über Kiefersfelden, Oberaudorf und Stephanskirchen östlich an Rosenheim vorbei bis Ostermünchen. Die Genehmigung wurde von der Deutschen Bahn, den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sowie vom Bundesminister für Verkehr, Andreas Scheuer, bekanntgegeben.
Der Brenner-Basistunnel gilt als eine essentielle Verkehrsmaßnahme in Europa zur Verlagerung des Verkehrs auf Schiene. Die Variante Violett, die drei lange Tunnelabschnitte umfasst, fällt unter die Mobilitätswende. Die Trasse beträgt insgesamt 54 Kilometer, davon 60 % unterirdisch, wodurch sie umweltfreundlicher gestaltet wird. Klaus-Dieter Josel von der DB betonte den intensiven Dialog mit der Region während der Planungsarbeiten. Die nächsten Schritte umfassen die Vorplanung und die Prüfung weiterer Verbesserungen durch Ingenieure, mit dem Ziel, die Gesamtstrecke des Brenner-Nordzulaufs bis 2040 fertigzustellen.