Suhl

Fragile Existenzen: Holger Uskes neue Geschichten berühren die Seele

Im Jahr 2025 veröffentlicht der ehemalige Ingenieur und Pressearbeiter Holger Uske sein Buch „Stunden-Tanz“ im Dr. Ziethen Verlag. Uske, der auch als Lyriker, Erzähler und Liedermacher tätig ist, zeichnet in seinen kurzen Prosatexten, die an den Surrealismus erinnern, ein eindringliches Bild menschlicher Einsamkeit und Verlorenheit in der Welt. Diese Themen spiegeln sich in den Figuren wider, die sich oft machtlos und ausgeschlossen fühlen, und ihre Geschichten thematisieren nicht nur persönliche Erlebnisse, sondern auch breite gesellschaftliche Normen.

Ein charakteristisches Merkmal von Uskes Erzählstil ist der Verzicht auf Verben, was ihm einen trockenen und eigensinnigen Klang verleiht, der typisch für viele ostdeutsche Erzähler ist. Seine Figuren erleben die Welt durch eine „Glasscheibe“ und sind ständig auf der Hut, was sich insbesondere in Erzählungen wie „Alte Bilder“, in denen ein ehemaliger Stasi-Mitarbeiter heimlich gemachte Fotos verkauft, und „Verfolgt“, wo Bedrohungen durch extremistische Gruppen auftreten, zeigt. Uske nutzt Textformen wie Parabel und Groteske, um das Unfassbare darzustellen und das Gefühl auszudrücken, dass das Leben nicht in voller Intensität erlebt wird.

Ein Blick auf den Surrealismus

Der Surrealismus, der in den 1920er Jahren in Paris entstand, war eine bedeutende literarische und künstlerische Avantgarde-Bewegung, die sich bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs international ausbreitete. Die Bewegung umfasste verschiedene Kunstrichtungen, darunter Literatur, Malerei und Fotografie, und war stark von der Psychoanalyse Sigmund Freuds beeinflusst, wie auf finestresullarte.info hervorgehoben wird. Bedeutende Künstler dieser Bewegung sind unter anderem Salvador Dalí und René Magritte.

André Breton, einer der Hauptvertreter des Surrealismus, publizierte 1924 das erste Manifest dieser Bewegung, in dem er den „reinen psychischen Automatismus“ als Grundlage definierte. Die Surrealisten strebten danach, die Lebensweise und zwischenmenschliche Beziehungen zu transformieren, indem sie das Irrationale und Unbewusste erforschten. Die Bekanntheit des Surrealismus manifestierte sich in bedeutenden Ausstellungen in London und New York sowie einer großen internationalen Ausstellung in Paris 1938.