
Am 18. April 2025 jährt sich der Bombenangriff auf Erding zum 80. Mal. Dieser historische Vorfall ereignete sich am 18. April 1945, als 11 US-Bomber große Teile der südlichen Altstadt zerstörten. Sofort verloren 123 Menschen ihr Leben, viele erlagen später ihren schweren Verletzungen.
Die Bomberstaffeln der 305. Bomb Group starteten um 9:25 und 9:45 Uhr von England mit dem Ziel Traunstein, um einen Bahnhof und eine Transformatorenstation zu bombardieren. Die ersten Bomben fielen um 14:40 Uhr auf Traunstein, wo über 200 Zivilisten starben. Aufgrund von Rauch konnten die nachfolgenden Verbände das ursprüngliche Ziel nicht mehr erkennen. Daraufhin änderte eine Staffel den Kurs und bombardierte Freising, was 260 weiteren Todesopfer zur Folge hatte.
Angriff auf Erding
Die dritte Staffel, ebenfalls orientierungslos, entschied sich, Freising anzugreifen. Ein Pilot setzte Skymarker über dem Ort ab, den er für Freising hielt, was sich jedoch später als Erding herausstellte. Um 15:17 Uhr fielen die ersten Bomben auf die Stadt, insgesamt wurden 168 Bomben mit rund 38 Tonnen Sprengkraft auf das Stadtzentrum und die Haager Vorstadt abgeworfen.
Innerhalb kürzester Zeit starben 123 Menschen, viele weitere erlitten schwere Verletzungen. Die Innenstadt wurde stark beschädigt; zahlreiche Gebäude, darunter der Lex-Saal und das Kaufhaus Widmann, wurden vollständig zerstört. Historische Bauwerke waren dem Angriff nicht gewachsen. Die „Buamaschui“ am Grünen Markt blieb unbeschädigt, da sich eine Lücke in der Flugformation befand. 20 Tage nach dem Angriff kapitulierte Nazi-Deutschland, was das Ende des Krieges einläutete.
Eine interaktive Karte auf der Internetseite „Erdinger Geschichte“ dokumentiert die Zerstörung, die durch diesen verheerenden Angriff verursacht wurde.
Am 21. April 2021 fand zudem eine Veranstaltung über zivile Opfer in der Kriegsführung statt, die die historischen Konventionen und deren Zielsetzung zur Vermeidung von zivilen Opfern thematisierte. Diese Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Isabelle Deflers und Dr. Anke Fischer-Kattner organisiert und umfasste eine Diskussion über das Paradox der Kriegsführung sowie die Herausforderungen neuer Technologien. Referentin Prof. Dr. Beatrice Heuser von der University of Glasgow stellte dar, wie sich die Wahrnehmung von Kriegen im Wandel der Zeit verändert hat.
Die Aufzeichnung dieser Veranstaltung ist verfügbar und bietet weitere Einblicke in die komplexen Themen rund um Kriegsführung und zivile Opfer, die auch im Kontext historischer Ereignisse wie dem Bombenangriff auf Erding relevant sind, wie [Merkur] berichtet und [Universität der Bundeswehr] erläutert.