Stralsund

Luftqualität in Stralsund: Feinstaubwerte auf alarmierendem Niveau!

Am 17. April 2025 werden in Stralsund aktuelle Werte zur Luftqualität veröffentlicht. Die Messstation am Knieperdamm erfasst Feinstaub-Partikel (PM10) pro Kubikmeter Luft. Der erlaubte Grenzwert für PM10 liegt bei 50 Partikeln pro Kubikmeter, wobei dieser Wert jährlich maximal 35-mal überschritten werden darf. Die Luftqualität wird anhand dreier Hauptwerte bewertet: Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon. Die Grenzwerte sind klar definiert: Bei einem „sehr schlechten“ Luftzustand liegt der Wert für Stickstoffdioxid über 200 μg/m³, für Feinstaub über 100 μg/m³ und für Ozon über 240 μg/m³. Ein „schlechter“ Zustand wird durch Stickstoffdioxid-Werte von 101-200 μg/m³, Feinstaub von 51-100 μg/m³ und Ozon von 181-240 μg/m³ charakterisiert. Bei einem „mäßigen“ Zustand liegen die Werte für Stickstoffdioxid zwischen 41-100 μg/m³, für Feinstaub zwischen 35-50 μg/m³ und für Ozon zwischen 121-180 μg/m³.

Die Messungen der Luftqualität erfolgen in Form von Stundenmitteln für Stickstoffdioxid und Ozon, während der Feinstaub ein stündlich gleitendes Tagesmittel darstellt. In der Europäischen Union sind jährlich rund 240.000 vorzeitige Todesfälle auf Feinstaub zurückzuführen. Die Empfehlungen bei schlechter Luftqualität variieren: Bei „sehr schlechter“ Luft sollten empfindliche Personen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden; bei „schlechten“ Luftverhältnissen wird geraten, anstrengende Tätigkeiten im Freien zu unterlassen. Bei einer „mäßigen“ Luftqualität sind kurzfristige gesundheitliche Auswirkungen unwahrscheinlich, aber mögliche Effekte bei empfindlichen Personen nicht ausgeschlossen. Bei „guter“ Luftqualität sind keine gesundheitlich nachteiligen Wirkungen zu erwarten, während bei „sehr guter“ Luft ideale Voraussetzungen für Aktivitäten im Freien gegeben sind.

Feinstaubbelastung durch Feuerwerk

Besonderes Augenmerk liegt auf der Feinstaubbelastung, die insbesondere durch Silvesterfeuerwerke verursacht wird. Obwohl Feuerwerkskörper Feinstaub erzeugen, ist der Anstieg der Belastung im Vergleich zur ganzjährigen Belastung nicht signifikant. Nach Mitternacht kann der Feinstaubwert ansteigen, wobei Wetterbedingungen die Verteilung beeinflussen. Feuerwerksqualm besteht zu einem großen Teil aus Feinstaub, der gesundheitsschädlich sein kann. Schätzungen zufolge werden jährlich durch Feuerwerk etwa 2050 Tonnen Feinstaub freigesetzt, wobei 1500 Tonnen (75 %) davon in der Silvesternacht entweichen.

Zusätzlich zu den spezifischen Messungen in Stralsund berichtet das Umweltbundesamt über die Feinstaubbelastung in Deutschland. Seit dem Jahr 2000 wurden PM10-Werte und seit 2008 auch PM2,5-Werte gemessen. Die Jahresmittelwerte für PM10 liegen heute zwischen 15 und 20 µg/m³, was einen Rückgang von 50 µg/m³ in den 1990er Jahren darstellt. Besonders in Ballungsräumen, wo zahlreiche Emissionen aus Verkehr, Industrie und Heizungen auftreten, ist die Messdichte hoch. Seit 2012 wurden keine Überschreitungen des Grenzwerts von 40 µg/m³ mehr registriert, und im Jahr 2023 wurde der Grenzwert an allen Messstationen eingehalten. Hohe PM10-Konzentrationen sind vor allem in trockenen Wintern und heißen Sommern festzustellen.

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Feinstaub sind erheblich: Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen sowie ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko sind Risiken, die mit hohen Feinstaubkonzentrationen verbunden sind. Der Rückgang der Feinstaubemissionen hat sich seit den 2000er Jahren verlangsamt, doch die aktuelle Datenlage zeigt, dass die Luftqualität in den letzten Jahren kontinuierlich besser geworden ist, wie [Ostsee-Zeitung](https://www.ostsee-zeitung.de/lokales/stralsund-wie-ist-die-luftqualitaet-aktuell-feinstaub-ozon-und-mehr-daten-vom-17-04-2025-ZPYTXQ5JQOJX5M73SBMLRZ6RVA.html) und [Umweltbundesamt](https://www.umweltbundesamt.de/daten/luft/feinstaub-belastung) belegen.