
Das Landeslabor des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) spielt eine zentrale Rolle bei der Überwachung der Gewässerqualität, Grundwassergüte und Strahlenbelastung in Niedersachsen. Mit Standorten in Aurich, Brake, Hildesheim, Lüneburg, Meppen, Stade und Verden sowie zusätzlichen Probenahmestützpunkten in Braunschweig, Cloppenburg, Göttingen und Sulingen, ist das Landeslabor flächendeckend in der Region aktiv. Über 150 Mitarbeitende tragen zum beruflichen Erfolg des Instituts bei, davon 74 allein am Standort Hildesheim.
Mit einer bereits über 100 Jahre währenden Tradition hinsichtlich der Untersuchung von Wasserproben aus Oberflächengewässern und Grundwasser hat das Labor im Jahr 2022 etwa 4.600 Wasserproben analysiert. Dieser Wert stieg im Jahr 2024 auf circa 5.700 Proben. Am Standort Hildesheim werden wöchentlich zwischen 700 und 800 Probenflaschen untersucht. Insgesamt führte das Landeslabor 2024 über 581.000 Einzelbestimmungen an allen NLWKN-Laborstandorten durch, im Vergleich zu etwa 452.000 im Jahr 2021.
Probenahme und Analytik im Fokus
Die Probenentnahme stellt einen entscheidenden Aspekt der Umweltanalytik dar und erfordert besondere Sachkunde. Fehler bei der Probenahme können zu irreparablen Verfälschungen der Analysenergebnisse führen. Daher erstellt das Labor detaillierte Arbeitsanleitungen und legt Probenahmestellen mit Fotos, Geodaten und Anfahrtplänen fest. Dokumentationen, die die Tätigkeiten, Probenwasserbeschaffenheit und Witterungsbedingungen festhalten, sind Bestandteil des Probenahmeprozesses.
Die Messergebnisse von vor Ort eingesetzten Methoden, wie etwa Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt, Leitfähigkeit und pH-Wert, werden ebenfalls erfasst. Der Transport der Proben erfolgt in Kühlkisten und muss zeitnah geschehen, um Veränderungen von Substanzen zu vermeiden. Der NLWKN beprobt über 2000 Probenahmestellen in Niedersachsen mehrmals pro Jahr. Die Probenahme umfasst verschiedene Techniken, je nach Umgebung und benötigten Proben, einschließlich der Entnahme von Grundwasser durch Hochpumpen und der Probennahme aus Flüssen, Bächen und Seen, häufig mit Einsatz von spezialisierten Fahrzeugen oder Booten.
Besonderes Augenmerk legt das Labor auf die Überwachung gesetzlich festgelegter Grenzwerte für Substanzen wie Nitrat, Phosphor und Arsen. Bei Überschreitungen dieser Grenzwerte wird umgehend eine Zweitprobe entnommen und die zuständigen Behörden informiert. Auch die radiochemische Überwachung stillgelegter Kernkraftanlagen hat ihren Platz im Aufgabenbereich des Labors in Hildesheim.
Zusätzlich spricht der NLWKN staatliche Anerkennung für private Labore aus, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 26 Labore notifiziert. Diese umfassende Herangehensweise zeigt die Ernsthaftigkeit und Professionalität, mit der das Landeslabor seine Aufgabe wahrnimmt, die Gewässerqualität in Niedersachsen zu sichern und gegebenenfalls zu verbessern.