
Ein bewegendes Bild, das die Welt erschüttert: Der neunjährige Mahmoud Ajjour, dessen Arme bei einem israelischen Angriff auf Gaza abgetrennt wurden, wurde mit dem renommierten World Press Photo Award 2025 ausgezeichnet.
Das eindringliche Porträt des kleinen Jungen, das die Grausamkeit des Krieges in Gaza eindrucksvoll einfängt, wurde am Donnerstag von der Jury als das beste Foto des Jahres gekürt. Fotografiert von Samar Abu Elouf für die New York Times, zeigt das Bild den tapferen Mahmoud Ajjour, der inmitten des Chaos und der Zerstörung versucht, seinen Platz in der Welt zu finden.
„Eines der schwersten Dinge, die Mahmouds Mutter mir erklärte, war, als er zum ersten Mal realisierte, dass seine Arme amputiert wurden. Seine erste Frage an sie war: ‚Wie werde ich dich umarmen können?‘“ berichtet Abu Elouf ergreifend.
Ein Leben nach der Tragödie
Nach dem verheerenden Angriff im März letzten Jahres wurde Mahmoud nach Doha, Katar, evakuiert. Diese Explosion war Teil eines anhaltenden Konflikts, der bereits über 51.000 Palästinenser das Leben gekostet und mehr als 116.000 weitere verletzt hat. Die Zerstörung in Gaza ist unvorstellbar, ganze Stadtteile liegen in Trümmern.
Die Fotografin selbst stammt aus Gaza und wurde im Dezember 2023 evakuiert. Jetzt dokumentiert sie das Leid der schwer verletzten Palästinenser in Doha. Ihre Bilder sind nicht nur Zeugnisse des Schmerzes, sondern auch der Hoffnung und des Überlebens.
„Dieses ruhige Foto spricht laut. Es erzählt die Geschichte eines Jungen, aber auch von einem größeren Krieg, dessen Auswirkungen Generationen prägen werden“, erklärt Joumana El Zein Khoury, die Geschäftsführerin von World Press Photo.
Ein Blick in die Zukunft
Die Jury lobte die „starke Komposition und das Gespür für Licht“ des Fotos sowie die tiefgründigen Fragen, die es aufwirft, insbesondere über Mahmouds Zukunft. Trotz seiner schweren Verletzungen lernt der Junge, mit seinen Füßen zu spielen, zu schreiben und Türen zu öffnen. Dennoch benötigt er für die meisten alltäglichen Aktivitäten wie Essen und Ankleiden besondere Unterstützung.
„Mahmouds Traum ist einfach: Er möchte Prothesen bekommen und sein Leben wie jedes andere Kind leben“, so die Organisatoren des World Press Photo Awards in einer Erklärung. Laut den neuesten Schätzungen der UNRWA hat Gaza die höchste Anzahl an Kinderamputierten pro Kopf weltweit.
„Kinder sind überproportional von diesem Krieg betroffen“, betont die Jury und macht damit auf die verheerenden Auswirkungen des Konflikts auf die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft aufmerksam.
Zusätzlich wurden zwei weitere Fotos für den zweiten Platz ausgezeichnet. Eines davon, „Dürre im Amazonas“ von Musuk Nolte, zeigt einen Mann auf einem ausgetrockneten Flussbett, der Vorräte zu einem einst mit dem Boot erreichbaren Dorf bringt. Das andere, „Nachtüberquerung“ von John Moore, zeigt chinesische Migranten, die sich während eines kalten Regens um ein Feuer versammeln, nachdem sie die US-mexikanische Grenze überquert haben.
Die Jury wählte aus über 59.000 Fotografien von 3.778 Fotojournalisten die besten 42 aus, die die Vielfalt und die Herausforderungen unserer Welt eindrucksvoll darstellen.