
In einer Obdachlosenunterkunft in Munster, Landkreis Heidekreis, wurde am Mittwochabend die Leiche eines 49-jährigen Mannes entdeckt. Der Verstorbene war Bewohner der Unterkunft, und die Polizei schließt ein Gewaltverbrechen nicht aus. Ermittlungen zur Ursachen des Todes sind bereits eingeleitet worden.
Eine Obduktion wurde beantragt, um genauere Erkenntnisse über die Todesumstände zu gewinnen. Über die Durchführung dieser Obduktion muss ein Richter entscheiden. Aktuell stehen seitens der Polizei keine weiteren Informationen zur Verfügung, wie NDR berichtete.
Gewalt gegen Obdachlose in Deutschland
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland mindestens 16 wohnungslose Menschen getötet. Diese Daten stammen von der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e. V., die jährlich Gewaltfälle gegen wohnungslose Menschen systematisch analysiert. Es gibt eine dreistellige Zahl an Gewaltvorfällen, wobei viele Taten unreported bleiben. Die Taten reichen von Bespuckungen und Beschimpfungen bis hin zu Raubüberfällen, Farbattacken und Messerattacken, wie taz berichtet.
Ein erschreckendes Beispiel für die Gewalt gegen Obdachlose ist der Fall eines 64-jährigen obdachlosen Mannes in Berlin, der nach einem Polizeieinsatz starb. Die Todesursache in diesem Fall bleibt ungeklärt. Tödliche Gewalt in Obdachlosenunterkünften und Straßen ist dokumentiert, wobei die meisten Täter häufig selbst wohnungslose Menschen, Verwandte oder Unbekannte sind. Lebensumstände wie extreme Temperaturen, Drogen und unbehandelte Krankheiten stellen zusätzliche Gefahren dar.