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Heinrich Beerenwinkel: 42 Jahre im Dienst – Ruhestand nach Bürokratie-Kampf!

Heinrich Beerenwinkel, ein bekanntes Vorstandsmitglied und Bankchef aus dem Oberallgäu und Kempten, wird Ende April in den Ruhestand treten. Beerenwinkel hat beeindruckende 42 Jahre in derselben Bank gearbeitet, von denen er über 25 Jahre im Vorstand tätig war. In einem Interview äußerte er seine Freude an der Arbeit, gleichzeitig jedoch auch seine Erleichterung, sich von zunehmenden Regulierungen und bürokratischen Hürden verabschieden zu können.

Beerenwinkel kritisierte die stagnierenden politischen Bemühungen zur Verbesserung der Regulierung. Seiner Meinung nach haben sich die Bedingungen nicht verbessert, trotz politischer Versprechungen. Stattdessen, so Beerenwinkel, sei für jede abgeschaffte gesetzliche Regelung stets mindestens eine neue hinzugekommen. Ein Beispiel für die übermäßige Bürokratie sei der Versand von Kundenbriefen, der mit einer 65-seitigen Broschüre verbunden war und die Bank 115.000 Euro kostete. Er geht davon aus, dass die ersten Wochen im Ruhestand für ihn wie ein Urlaub erscheinen werden, jedoch vermisst er bald die Bank und ihre Mitarbeiter.

Bürokratie kostet Deutschland Milliarden

In diesem Kontext hat die ifo-Studie [ifo](https://www.ifo.de/pressemitteilung/2024-11-14/buerokratie-deutschland-kostet-jaehrlich-146-milliarden-euro) von November 2024 ergeben, dass Bürokratie in Deutschland jährlich Kosten in Höhe von 146 Milliarden Euro verursacht. Diese Berechnung gründet sich auf einem „Bürokratie-Index“, der den bürokratischen Aufwand in verschiedenen Ländern systematisch abbildet. Die Studie zeigt zudem, dass der Bürokratieaufwand vor allem für kleinere Unternehmen eine erhebliche Belastung darstellt.

Die Forscher der ifo-Studie fordern daher ein sofortiges Bürokratiemoratorium, um bestehende Nachweis- und Dokumentationspflichten sowie Berichtspflichten zu überprüfen und zu vereinfachen. Zudem wird die Notwendigkeit eines zentralen Online-Zugangs zu wirtschaftsrelevanten Leistungen betont, um Unternehmen bundesweit einheitliche und benutzerfreundliche Lösungen anzubieten. Eine Angleichung der Digitalisierung in Deutschland an das Niveau von Ländern wie Dänemark könnte die Wirtschaftsleistung um 96 Milliarden Euro jährlich erhöhen, so die Prognosen der Studie.