
Frühlingshafte Temperaturen und ein Mangel an Niederschlägen führen zu einer erhöhten Waldbrandgefahr in vielen Regionen Deutschlands, insbesondere in Bayern. Trotz dieser besorgniserregenden Umstände finden in zahlreichen Orten die traditionellen Osterfeuer statt, die oft am Abend des Karsamstags entzündet werden. Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes zeigt für das Osterwochenende eine sinkende Gefahr an, dennoch wird zu großer Vorsicht gemahnt.
In Bayern herrscht in vielen Regionen eine hohe Waldbrandgefahr, weshalb die Osterfeuer ordnungsgemäß angemeldet und von den Gemeinden genehmigt werden müssen. Die Verantwortlichen, die diese Feuer entzünden, sind angehalten, Löschmittel wie Wasser oder Feuerlöscher bereitzustellen. Es ist wichtig, die örtlichen Regelungen und gegebenenfalls bestehende Verbote zu beachten sowie ausreichend Abstand zum Wald einzuhalten, da Funken selbst bei leichtem Wind weit fliegen können. Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) erinnerte daran, dass seit Anfang März ein Rauchverbot im Wald gilt, und warnte vor Unachtsamkeit. Zudem bieten die zu den Osterfeuern verwendeten Holzhaufen Unterschlupf für Tiere wie Igel und Vögel. Das Landratsamt Pfaffenhofen empfiehlt, das Brennmaterial erst kurz vor dem Abbrennen aufzuschichten, um Tieren die Flucht zu erleichtern.
Regen bringt Hoffnung für Osterfeuer in Nordrhein-Westfalen
Während in Bayern die Vorbereitungen für die Osterfeuer trotz erhöhter Waldbrandgefahr laufen, schöpfen Veranstalter in Nordrhein-Westfalen Hoffnung. Ein kürzlich gefallener Regen hat die Waldbrandgefahr in vielen Regionen auf das Niveau „gering“ gesenkt. Der Deutsche Wetterdienst stuft die Gefahr auf der Waldbrandgefahren-Skala von 1 bis 5 in den meisten Regionen auf Stufe 2 ein, mit der Möglichkeit, dass zukünftige Niederschläge diese Stufe weiter auf Stufe 1 („sehr niedrige Gefahr“) senken könnten.
In den Städten und Gemeinden des Kreises Siegen-Wittgenstein planen die Verantwortlichen, dass die Brauchtumsfeuer größtenteils stattfinden können. Jedoch gab es auch Diskussionen über die Durchführung der Osterfeuer aufgrund der vorangegangenen Wochen der Trockenheit. Einige Veranstaltungen, wie in Oberdielfen, wurden bereits vorsorglich abgesagt. Die Ordnungsämter im Kreis Olpe und Hochsauerlandkreis treffen in den kommenden Tagen Entscheidungen über die Genehmigungen. Während Veranstalter grundsätzlich keine Genehmigung benötigen, können die Ordnungsämter Verbote aussprechen, wenn die öffentliche Sicherheit gefährdet ist. Der Kreisbrandmeister im Kreis Siegen-Wittgenstein rät, auf Osterfeuer ab Warnstufe 3 zu verzichten, und die Stadt Hagen stuft Veranstaltungen bei Waldbrandstufe 4 als zu gefährlich ein.
Tierschützer äußern Bedenken, dass Tiere, die in Holzhaufen Unterschlupf suchen, tragisch zum Opfer der Flammen werden könnten.