
Lea Wesemann aus Langwedelermoor wurde mit dem Bremer Heimatpreis ausgezeichnet, wie Kreiszeitung berichtet. Der Preis wird von der Wittheit zu Bremen, einer wissenschaftlichen Gesellschaft seit 1924, verliehen. Wesemann erhielt die Auszeichnung für ihre Bachelorarbeit, die sich mit der Ausbeutung deutscher Gebiete im Südwestpazifik befasst.
Die Arbeit mit dem Titel „Aneignung von Umwelt und Welt: Die Ausbeutung der deutschen Gebiete im Südwestpazifik durch die Deutsche Südseephosphat-Aktiengesellschaft, 1909–1914“ wurde im August 2024 an der Universität Bremen eingereicht. Positive Rückmeldungen erhielt die 24-Jährige im September 2024. Eine Freundin und ihr Betreuer, Dr. Norman Asselmeyer, hatten sie zur Bewerbung für den Preis geraten.
Studium und Forschung
Wesemann studiert im zweiten Semester ihres Masterstudiums Chemie und Geschichte, wobei ihr Schwerpunkt auf der Geschichtswissenschaft liegt. Die Bachelorarbeit beleuchtet den wenig erforschten Kolonialismus in Bremen sowie die Rolle der Phosphat AG. Ihre Forschung umfasste Archive in Bremen, Oldenburg und das Bundesarchiv und führte zu Entdeckungen über die Arbeitsbedingungen auf der Insel Angaur, die 1914 von Japan übernommen wurde. Die Phosphatvorkommen auf Angaur wurden ausgebeutet, was in der Folge zu erheblichen Umweltschäden führte.
Der Bremer Heimatpreis ist mit 2.400 Euro dotiert und stellt einen wichtigen Meilenstein in Wesemanns angestrebter Karriere in der Geschichtswissenschaft dar.
Im Kontext der deutschen Kolonialgeschichte wird die Aufarbeitung von historischen Themen zunehmend wichtiger, wie SWR berichtet. Diese Diskussion zeigt, dass das Interesse an der kritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit wächst und kontinuierlich mehr Aufmerksamkeit auf wenig beleuchtete Aspekte gelegt wird.