Aurich

Zoff unter Verlegern: Dunkmann kämpft um die ZGO-Zukunft!

Die Zeitungsgruppe Ostfriesland (ZGO) steht vor einer internen Krise, die durch erhebliche Spannungen zwischen den Gesellschaftern ausgelöst wurde. Der Konflikt, der sich seit längerem angedeutet hat, eskalierte mit der Absetzung von Robert Dunkmann als Geschäftsführer im März 2023. Diese Entscheidung kam in einem Umfeld von rechtlichen Auseinandersetzungen und divergierenden Interessen der Filterfamilien Dunkmann, Gerhard und Engelberg, wie NWZonline berichtete.

Ursprünglich hatte Dunkmann im Jahr 2020 ein harmonisches Verhältnis zwischen den Gesellschaftern betont. Fünf Jahre später sind jedoch die Spannungen offensichtlich. Die Familien Gerhard und Engelberg haben Interesse bekundet, ihre Anteile an der ZGO zu verkaufen, während die Dunkmann-Familie bestrebt ist, die Kontrolle über den Verlag in ostfriesischen Händen zu halten. Bereits 2022 kam es zu Konflikten innerhalb des Gesellschafterkreises, insbesondere über die Aufteilung von Ausschüttungen. Dunkmanns Seite fühlte sich benachteiligt und kündigte den Pachtvertrag mit der ZGO, der die Nutzung verlegerischer Rechte regelt, am 31. März 2023.

Entwicklungen und Herausforderungen

Im Rahmen des Konflikts ist die ZGO gezwungen, sich mit den unterschiedlichen Zielsetzungen der Gesellschafter auseinanderzusetzen. Die Dunkmann Familie besitzt etwa 40% der Anteile, was ihnen eine Sperrminorität gewährt. Somit kann Robert Dunkmann in der Gesellschafterversammlung Entscheidungen blockieren, da diese nur beschlussfähig ist, wenn Gesellschafter mit mindestens 66% des Stammkapitals anwesend sind. Die Verlegerfamilien Engelberg und Gerhard, die bisher ebenfalls Anteile halten, sind in Verhandlungen über einen möglichen Verkauf dieser Anteile. Gerüchte über möglicherweise bevorstehende Arbeitsplatzverluste machen die Runde, falls die Verkaufsabsichten Realität werden sollten, wie in einem weiteren Bericht auf der-datenanalytiker.de dargelegt wird.

Ein Mediationsverfahren wurde vom Landgericht Aurich eingeleitet, um zu versuchen, die Konflikte zu schlichten. Der nächste Gerichtstermin zur Fortführung des Verfahrens ist bereits anberaumt, wobei eine Güteverhandlung am 9. April 2025 stattfinden wird. Während sich der Konflikt zuspitzt, stehen auch Überlegungen im Raum, ob im Internet-Zeitalter noch eine Notwendigkeit für traditionelle Verleger besteht, was alternative Modelle für den Zeitungsmarkt im Diskurs stärkt.