
Umweltsenatorin Ute Bonde hat vor Ostern zur Absage von Osterfeuern in Berlin und Brandenburg aufgerufen. Der Grund für diesen Appell ist die akute Trockenheit und die damit verbundene Waldbrandgefahr in der Region. Vor diesem Hintergrund haben sich verschiedene Veranstalter in Berlin zu den geplanten Osterfeuern geäußert.
Die PSP Sportpark GmbH plant, das traditionelle Osterfeuer im Pferdesportpark Karlshorst wie vorgesehen durchzuführen. Die Verantwortlichen betonen, dass ihre Flächen regelmäßig bewässert werden und Hydranten einsatzbereit sind. Zusätzlich werden Wassersprenger im hinteren Teil der Festwiese eingesetzt, um die Brandgefahr zu minimieren. Aus Sicht der Veranstalter wird die Gefahr eines Flächenbrandes nicht höher eingeschätzt als in den Vorjahren. Die Wettervorhersage sagt wenig Wind voraus, was die Gefahr von Funkenflug verringert.
Reaktionen der Veranstalter und Feuerwehr
Das Osterfeuer in Karlshorst gilt als wichtiger Termin für die Gemeinschaft und hat Tradition. Auch in Treptow wird am Wochenende ein Osterfeuer auf dem Gelände der Späth’schen Baumschulen stattfinden. Geschäftsführer Holger Zahn sieht keine Gefahr, da sich kein Wald in der Nähe befindet. Eine Absage des Osterfeuers wäre schwierig, da man mit vielen Besuchern und Umsatz rechnet.
Die freiwillige Feuerwehr in Gatow hat ebenfalls erklärt, dass sie keinen Grund sieht, das dortige Osterfeuer abzusagen. Die Feuerwehr hat Sicherheitsvorkehrungen getroffen und hält mehr als 10.000 Liter Löschwasser bereit. Die Einsatzkräfte sind zuversichtlich, dass trotz der Waldbrandgefahr kein Großbrand entstehen wird.
Parallel dazu sind in Brandenburg Dutzende Osterfeuer geplant, deren Durchführung jedoch von den Wetterbedingungen abhängt. Die hohen Waldbrandgefahren und die Umweltfolgen führen zu Diskussionen über die Tradition der Osterfeuer. Kommunen müssen das Waldbrandrisiko und die Windverhältnisse berücksichtigen.
Der Feuerwehrverband spricht sich gegen ein pauschales Verbot aus, warnt jedoch vor der Brandgefahr bei anhaltender Trockenheit. Der März 2025 war einer der trockensten Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland. Einhaltung von Abständen zum Wald und beherrschbare Feuergrößen könnten dennoch dazu führen, dass die Durchführung der Osterfeuer ermöglicht wird. Öffentliche Osterfeuer benötigen eine Genehmigung von den Ordnungsbehörden.
In der Vergangenheit wurden viele Osterfeuer wegen akuter Waldbrandgefahr abgesagt, wie etwa 2019. Gemeinden wie Lübbenau und Rheinberg verbieten das Abbrennen bei Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5. Private Holzfeuer im eigenen Garten sind jedoch bis zu einer Größe von 1×1 Meter erlaubt, vorausgesetzt, es besteht ein Abstand von 50 Metern zum Wald.
Der Naturschutzbund (Nabu) warnt, dass früh aufgeschichtete Holzhaufen eine Gefahr für Kleintiere darstellen. Um die Tiere zu schützen, sollte das Holz am Tag des Anzündens umgeschichtet werden. Ein Freizeit- und Jugendverein in Kloster Lehnin plant besondere Osterfeuer mit Holzskulpturen, darunter eine Brücke als Kunstwerk.