
In Berlin-Friedrichshain hat ein spezieller Supermarkt unter der Leitung von René Heiden eine interessante Option für preisbewusste Kunden geschaffen. Viele Menschen kämpfen gegen Ende des Monats oft mit leeren Kühlschränken und Geldbeuteln. Heiden nutzt die App „Too Good To Go“, um überschüssige Lebensmittel zu reduzierten Preisen anzubieten. Kunden haben die Möglichkeit, Tüten mit unverkäuflichen Lebensmitteln zu erwerben, deren Inhalt unbekannt bleibt und oft frisches Obst, Gemüse, Milchprodukte und Brot von „Zeit für Brot“ enthält. Die Preise für die Tüten liegen zwischen 3 und 4 Euro, was etwa einem Drittel des Warenwerts entspricht.
Eröffnet wurde der innovative Laden Anfang 2023, nachdem Heiden einen Bedarf in seinem Kiez erkannt hatte. Neben der Überraschungstüte können Kunden auch Lebensmittel in großen Glasbehältern selbst abfüllen. Heiden engagiert sich für Nachhaltigkeit, indem er samstags Lebensmittel verkauft, die ansonsten nicht mehr verkäuflich sind. Die App „Too Good To Go“ spielt eine zentrale Rolle, indem sie es Kunden ermöglicht, Lebensmittel vor der hohen Verschwendungsrate zu retten, die jährlich fast ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel betrifft. Wie uncommonfood.com berichtete, wird dieses Problem durch unnötige Treibhausgasemissionen verschärft und verhindert gleichzeitig, dass bedürftige Menschen unterstützt werden.
Lebensmittelverschwendung bekämpfen
Die Plattform „Too Good To Go“ wurde 2015 in Kopenhagen gegründet und bietet Verbrauchern die Möglichkeit, überschüssige Lebensmittel von Unternehmen zu kaufen. Die App ist mittlerweile in über 19 Ländern aktiv und hat Millionen von Nutzern. Partnerschaften mit Tausenden von Unternehmen ermöglichen es, hochwertige Lebensmittel zu einem Bruchteil des Originalpreises anzubieten. Dies hat dazu geführt, dass bis 2024 über 350 Millionen Mahlzeiten gerettet wurden, was mehr als 873.500 Tonnen CO2-Emissionen entspricht.
Die Nutzer schätzen die Möglichkeit, kreative Gerichte mit neuen Lebensmitteln zu zaubern, aber es gibt auch Bedenken hinsichtlich der unvorhersehbaren Inhalte und der variierenden Qualität der Tüten. Dennoch stellt „Too Good To Go“ eine praktische Lösung dar, um den Herausforderungen des Klimawandels, steigender Lebensmittelpreise und wachsenden Hungerproblemen entgegenzutreten. Abgerundet wird das Konzept durch Bildungsinitiativen und Kampagnen zur Sensibilisierung für Lebensmittelverschwendung, die das Bewusstsein bei Verbrauchern und Unternehmen schärfen sollen.