
Lieven L. Litaer unterrichtet Klingonisch und berichtet über die Entwicklung dieser einzigartigen Sprache, die seit ihrer Schöpfung vor etwa 40 Jahren durch Marc Okrand für das Star-Trek-Universum kontinuierlich gewachsen ist. Aktuell umfasst der Wortschatz über 5300 Wörter, was eine signifikante Erhöhung im Vergleich zu den ursprünglichen 1800 Wörtern darstellt, die beim ersten offiziellen Wörterbuch, das 1985 veröffentlicht wurde, vorhanden waren.
In den letzten Jahren wurden neue Begriffe, die insbesondere von Fans angefragt wurden, in das Vokabular integriert. Dazu gehören die Begriffe für biologisches Geschlecht („ghaQpey“) und gewähltes Geschlecht („HuQ“am“), die im Jahr 2022 eingeführt wurden. Litaer betont, dass Klingonisch heute ernster genommen wird als früher und nicht mehr nur als witziges Element eines Films gilt. Der Wortschatz hat sich so weit erweitert, dass mittlerweile Begriffe für Covid-19 und die Ukraine bereitstehen, obwohl es noch einiger typischer irdischer Begriffe wie „Schadenfreude“ bedarf.
Klingonisch im kulturellen Kontext
Klingonisch (tlhIngan Hol) wird von Schöpfer Marc Okrand als eine realistische Sprache gestaltet, die sich deutlich von den belanglosen Sprachschöpfungen anderer Science-Fiction-Produktionen abhebt. Das Klingon Language Institute (KLI) fördert die Erhaltung und Verbreitung dieser Sprache weltweit. Schätzungen zufolge sprechen etwa 20 bis 50 Menschen fließend Klingonisch, während Tausende die Sprache lernen.
Okrand, der mit Paramount Pictures zusammenarbeitete, um die Sprache zu entwickeln, hat bereits 1979 erste klingonische Begriffe für den ersten Star-Trek-Film entworfen. Die Sprache, bekannt für ihre schroffe Ausdrucksweise, entspricht der kriegerischen Natur ihrer fiktiven Sprecher. Der Gebrauch von Klingonisch hat sich in verschiedenen Medien, Rollenspielen, und auf Conventions etabliert. Trotz der begrenzten Möglichkeiten zur Übersetzung literarischer Werke existieren weiterhin Projekte zur Übersetzung von Shakespeare und anderen Klassikern, sowie klingonische Versionen von Kinderbüchern, Opern und Software.
Litaer plant, sein Buch „Klingonisch – Vom Requisit zum Kult“, das Mitte Mai erscheinen soll, um das Wissen über die Sprache weiter zu verbreiten. Klingonisch wird mittlerweile sogar in Online-Angeboten wie Google und Facebook unterstützt, was die Relevanz dieser Sprache in der modernen Welt unterstreicht.
Für tiefergehende Informationen zur klingonischen Sprache empfiehlt sich ein Besuch auf der [Wikipedia-Seite zur klingonischen Sprache](https://de.wikipedia.org/wiki/Klingonische_Sprache) sowie den Artikel von [Sarganserländer über die Entwicklung der Sprache](https://www.sarganserlaender.ch/artikel/auf-klingonisch-ueber-sex-sprechen-geht).