
Trump steht vor dem Scherbenhaufen seiner Ukraine-Politik – wird er als gescheiterter Friedensstifter in die Geschichte eingehen?
Es war ein Tag vor Ostern, als der russische Präsident Wladimir Putin mit einer vermeintlichen Waffenruhe für die christlichen Feiertage aufwartete. Doch wie so oft in der Vergangenheit wurde auch dieses Versprechen gebrochen! Berichten aus der Ukraine zufolge kam es zu russischen Drohnenangriffen, Beschuss und heftigen Gefechten an der Front. Sogar Zivilisten wurden nicht verschont!
Diese „Waffenruhe“, die nie wirklich existierte, folgte auf eine 30-tägige Feuerpause, die ebenfalls nicht eingehalten wurde – mindestens 30 Verstöße wurden von ukrainischen Medien dokumentiert. Währenddessen hält US-Präsident Donald Trump an seiner Überzeugung fest, dass Frieden möglich ist. Selbst als sein Außenminister Marco Rubio warnte, dass die USA ihre Vermittlerrolle aufgeben könnten, blieb Trump optimistisch und schrieb am Ostersonntag auf Truth Social: „Hoffentlich werden Russland und die Ukraine diese Woche einen Deal machen.“
Ein blutiger Angriff und die Illusion des Friedens
Unter seiner Führung scheint Washingtons Vermittlungsversuch ins Stocken geraten zu sein, die Strategie bleibt unklar. Ein Präsident, der sich mit Deal-Making und Stärke brüstet, wirkt nun unentschlossen und ineffektiv. Wenn sich nichts ändert, droht Trump gleich doppelt zu scheitern: als Verhandler und als Verbündeter. Sein derzeitiger Kurs schwächt nicht nur die Rolle der USA auf der Weltbühne, sondern ermutigt Russland auch, seine Aggression fortzusetzen.
Putins unerschütterliche Forderungen
Die Trump-Administration hat sich um eine Annäherung an den Kreml bemüht, doch sie erhielt nichts weiter als leere Rhetorik und gebrochene Versprechen. Putins Forderungen sind klar: Er verlangt die Anerkennung von Russlands Ansprüchen auf die Krim und vier ukrainische Regionen, die die russische Armee teilweise besetzt hält. Zudem fordert er, dass Kiew nicht der NATO beitreten darf und die Größe seiner Armee begrenzt wird. Offensichtlich hat er auch einen Regimewechsel in der Ukraine im Sinn und fordert Wahlen während des Krieges.
Putin fühlt sich in einer starken Verhandlungsposition und weigert sich, Kompromisse einzugehen. Trump hingegen hat nicht die nötigen Hebel, um ihn zum Umdenken zu bewegen. Stattdessen versucht er, die Ukraine zur Kapitulation zu drängen. Seine Politik in Bezug auf militärische Hilfe für die Ukraine verschärft die Situation nur weiter.
Nachdem er zunächst die Waffenlieferungen und die Weitergabe von Geheimdienstinformationen an die Ukraine gestoppt hatte, lenkte Trump teilweise ein und erlaubte die Fortsetzung der militärischen Unterstützung, die von der Vorgängerregierung unter Joe Biden genehmigt wurde. Doch er hat sich geweigert, ein neues Hilfspaket in Betracht zu ziehen, sobald das aktuelle ausläuft. Das bedeutet, dass die Ukraine bald vor der Situation stehen könnte, dass wichtige Munitionsbestände erschöpft sind. Russland ist sich dessen bewusst und nutzt die Verhandlungen mit den USA, um Zeit zu gewinnen.
Während die ukrainische Armee auf einen Engpass bei den lebenswichtigen Vorräten zusteuert, hat Moskau eine massive Mobilisierung von Truppen eingeleitet. Die Einberufung von 160.000 neuen Wehrpflichtigen markiert eine erhebliche Eskalation. Ukrainische Kommandeure warnen, dass in den kommenden Wochen großangelegte Offensiven an mehreren Fronten beginnen könnten.
Putins Strategie ist klar: Er will die selbsternannten „Friedensbemühungen“ der Trump-Administration zu seinem Vorteil nutzen. Er zieht die Verhandlungen über eine Waffenruhe in die Länge, bis die militärische Hilfe der USA versiegt und die russische Armee weit genug in ukrainisches Territorium vordringen kann, um Kiew zur Kapitulation zu zwingen.
Für die Ukraine gibt es keine Option der Niederlage. Das Land steht weiterhin auf und wird kämpfen, denn Freiheit und Unabhängigkeit stehen auf dem Spiel. Selbst wenn Trump Kiew unter Druck setzt, einen schlechten „Friedensdeal“ mit Russland in Betracht zu ziehen, bei dem alle Zugeständnisse gemacht werden, die Putin verlangt, wird kein ukrainischer Führer dies unterschreiben, denn das würde politischen Ruin bedeuten.
Europa, trotz seiner Zögerlichkeiten und internen Spaltungen, hat nun wenig Wahl, als ein vollwertiger Verbündeter Kiews zu werden. Die Europäer wissen, dass Russland nicht bei der Ukraine haltmachen würde, und die Bedrohung ist auch für sie existenziell. Der Kreml bereitet die russische Bevölkerung bereits durch eine großangelegte Propagandakampagne darauf vor, dass ein „großer Krieg“ mit NATO-Staaten notwendig ist.
Angesichts dieser Bedrohung suchen europäische Länder nach Möglichkeiten zur Aufrüstung, und dafür benötigen sie Zeit. Das bedeutet, dass der Befreiungskrieg der Ukraine noch Jahre andauern wird – mit oder ohne US-Beteiligung. Unter dem aktuellen Kurs wird die USA tiefer in innere Krisen sinken, geplagt von den Nachwirkungen der Selbstisolierung und belastet von kostspieligen Entscheidungen in einer Welt, die sie nicht mehr anführt. Das wird das Erbe sein, das Trump hinterlässt: kein Vermächtnis der Lösung, sondern der Rückzug.
Wenn er nicht umschwenkt, wird die Geschichte ihn nicht als starken Führer, der Frieden brachte, erinnern, sondern als prahlerischen, naiven Mann, der Versprechen machte, die er nicht halten konnte.