
Im Landkreis Rotenburg ist die Zahl der Rauschgiftdelikte im Jahr 2024 um rund 51 Prozent zurückgegangen. Dieser Rückgang wird vor allem auf die Legalisierung des Cannabiskonsums zurückgeführt. So wurden 2023 noch 773 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz registriert, während 2024 nur noch 380 Verstöße erfasst wurden. Die Drogenkriminalität spielt in diesem Kontext eine untergeordnete Rolle im Vergleich zu anderen Straftaten.
Im März 2024 fanden Polizeibeamte in Bremervörde Cannabis-Pflanzen vor, nachdem sie aufgrund eines Ehestreits gerufen wurden. Im selben Jahr wurden zudem 47 Fälle des unerlaubten Handels mit und Schmuggel von Rauschgiften verzeichnet. In den letzten Monaten führten die Behörden groß angelegte Durchsuchungen in Rotenburg, Verden und Bremen durch, bei denen 14 Personen des gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln beschuldigt wurden. Diese Razzien führten zur Sicherstellung von Bargeld, Waffen, Cannabispflanzen, Marihuana, Haschisch, Ecstasy, verschreibungspflichtigen Medikamenten, Crystal Meth und Kokain. Eine besonders umfangreiche Durchsuchungsaktion im Dezember 2024 involvierte 250 Polizeibeamte.
Entwicklungen im Bereich der Drogenkriminalität
Wie die bundesweite Statistik des Bundeskriminalamts zeigt, wurden im Jahr 2022 in Deutschland 346.877 Rauschgiftdelikte registriert, was einen Anstieg von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die Aufklärungsquote sank leicht auf 90,8 Prozent, und es wurden 266.280 Tatverdächtige erfasst. Cannabis bleibt mit einem Anteil von rund zwei Dritteln die häufigste Droge bei Rauschgiftdelikten. Im Jahr 2023 wurden 207.563 Rauschgiftdelikte im Zusammenhang mit Cannabis dokumentiert. Dabei konnten die Sicherheitskräfte 20,9 Tonnen Marihuana und 3,7 Tonnen Haschisch sicherstellen. Der Anbau von Cannabis erfolgt größtenteils in Westeuropa, insbesondere in Spanien, während Haschisch überwiegend aus Marokko nach Deutschland gelangt.
Das neue Cannabisgesetz, das am 1. April 2024 in Kraft tritt, soll dem Schwarzmarkt ein Ende setzen. Ein besorgniserregender Trend ist der Anstieg von Kokain-Delikten um 27,4 Prozent, was einen neuen Höchststand bedeutet. Die Menge des sichergestellten Kokains verdoppelte sich auf rund 43 Tonnen. Insgesamt wurden 2.227 drogenbedingte Todesfälle im Jahr 2023 verzeichnet, was einem Anstieg von 11,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Die Drogenkriminalität wird zunehmend auch über das Internet und Messenger-Dienste abgewickelt, während die Polizei Maßnahmen zur Bekämpfung an allen Punkten der Logistikkette verstärkt.“ Wie die Kreiszeitung berichtete, gibt es auch weiterhin eine enge Zusammenarbeit mit anderen Strafverfolgungsbehörden und internationalen Partnern, um die Drogenkriminalität effektiv zu bekämpfen, während die Statistiken des Bundeskriminalamts eine steigende Tendenz in den Rauschgiftdelikten dokumentieren.