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Druck auf Hegseth: Enthüllungen zu Militärplänen im Chat erschüttern USA

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sieht sich zunehmendem Druck ausgesetzt, nachdem Enthüllungen über seine Aktivitäten in einem Signal-Gruppenchat ans Licht gekommen sind. Ein republikanischer Abgeordneter fordert Konsequenzen von Präsident Donald Trump für Hegseth. Berichten zufolge hat NPR bestätigt, dass bereits nach einem Nachfolger für Hegseth gesucht wird, was jedoch vom Weißen Haus zurückgewiesen wird.

In dem betreffenden Signal-Gruppenchat soll Hegseth Militärpläne für Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen geteilt haben. Zu den Teilnehmern des Chats gehören Hegseths Bruder und sein persönlicher Anwalt, die beide im Pentagon beschäftigt sind; seine Frau ist jedoch nicht in der Verteidigungsabteilung tätig. Hegseth geriet zudem bereits zuvor in die Kritik, als er in einem anderen Signal-Gruppenchats mit Regierungsbeamten verwickelt war. In diesem früheren Chat wurden, versehentlich, detaillierte Informationen zu geplanten Angriffen veröffentlicht, nachdem der Chefredakteur von «The Atlantic» fälschlicherweise hinzugefügt wurde. Die Regierung hat bestritten, dass diese Informationen geheim gewesen seien.

Reaktionen und weitere Entwicklungen

Der republikanische Kongressabgeordnete Don Bacon äußerte scharfe Kritik an Hegseth und bezeichnete dessen Vorgehen als amateurhaft und «völlig inakzeptabel». Laut einem Regierungsbeamten, den NPR zitiert, wurde die Suche nach einem Nachfolger für Hegseth bereits bestätigt, was die Sprecherin von Trump, Karoline Leavitt, jedoch als «Fake News» abtat.

Hegseth wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück und behauptete, sie basierten auf Informationen von unzufriedenen ehemaligen Angestellten. Des Weiteren soll Hegseth den zweiten Chat, der aktuell untersucht wird, selbst erstellt haben. In diesem Chat wurden militärische Details, einschließlich der Flugzeiten von F/A-18-Kampfjets, kommuniziert. Der Rechtsprofessor Ryan Goodman wies darauf hin, dass der zweite Chat ein größeres Problem für Hegseth darstellen könnte, da er Angriffspläne an unbefugte Personen weitergab.

Dennoch zeigt sich Präsident Trump solidarisch mit Hegseth und bekräftigte dessen gute Leistung, während Leavitt versicherte, es seien keine Militärgeheimnisse im Chat verbreitet worden. Die Situation um Hegseth bleibt angespannt, besonders nachdem Forderungen von Senator Chuck Schumer laut wurden, ihn zu entlassen. Der Fall folgt auf eine frühere Affäre über einen geheimen Gruppenchat hochrangiger Regierungsmitglieder, die ebenfalls untersucht wird.

Wie Radio Bielefeld berichtete, steht der Druck auf Hegseth weiter an, während die rechtlichen und politischen Folgen weiterhin unklar sind. Auch die Süddeutsche Zeitung hebt die brisanten Details der Affäre hervor, die möglicherweise weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen könnten.